Jetzt ist die Zeit der Lokalpatrioten

Kaum drei Dutzend Leute haben an diesem Freitag auf dem Von-der-Heydt-Platz gegen die Scharia-Polizei demonstriert. Ein großer Teil dieser Leute kam nicht aus Wuppertal.

Ein Kommentar von Lothar Leuschen.

Ein Kommentar von Lothar Leuschen.

Foto: Michaelis, Judith

In den vergangenen Tagen ist diese stolze, schöne Stadt außerhalb ihrer Grenzen nur noch mit Glaubens- und Politfaschisten in Verbindung gebracht worden. Wenige Tage, nachdem die verrückten Islam-Polizisten Elberfeld unsicher gemacht hatten, fühlten sich ebenso verrückte Rechtsextreme bemüßigt, mit gleichen T-Shirts uniformiert durch die Stadt zu ziehen.

Es gibt Leute, die sagen, wenn niemand über die Scharia-Polizei berichtet hätte, dann hätte auch niemand etwas bemerkt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Verrückten unbehelligt Bombenleger für Syrien oder sonstwo anwerben können. Und das ist ganz sicher nicht die Alternative zur Berichterstattung. Es ist richtig, diese dunklen Kräfte ans Licht zu zerren. Es ist richtig, zu sagen, dass es Religions- und politischen Extremismus auch in Wuppertal gibt. Aber es ist falsch, dann die Hände in den Schoß zu legen in der Hoffnung, dass der Sturm der Entrüstung vorüber geht.

Außerhalb Wuppertals hat Wuppertal nun das völlig falsche Bild, eine Stadt von Extremisten und Spinnern zu sein. Erst die Krawallnacht auf dem Ölberg, dann die Scharia-Polizei, schließlich die rechten Rüpel.

Wuppertal ist die Stadt von Friedrich Engels, Adolf Kolping, Else Lasker-Schüler, Pina Bausch, Günter Wand, Friedrich Bayer, Carl Duisberg, Carl Fuhlrott und Ferdinand Sauerbruch. Diese Stadt hat es verdient, ihr mit gesundem Lokalpatriotismus zu begegnen. Sie hätte eine bundesweit wahrnehmbare Demonstrationen von Christen und Muslimen, von Bürgern und Parteien gegen die Scharia und gegen die Braunen gebraucht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort