Die OB-Kandidaten im Sozial-Check

Die Wohlfahrtsverbände befragten fünf Politiker zu den sozialen Problemen der Stadt.

Wuppertal. Wie wollen die Oberbürgermeister-Kandidaten mit den sozialen Problemen der Stadt umgehen? Mit Armut, jungen Flüchtlingen ohne Eltern, Inklusion, Sucht und dem Bedarf an Kinderbetreuung? Diese Fragen haben die Wohlfahrtsverbände gemeinsam in einem offenen Brief an fünf Kandidaten gestellt. Was Peter Jung (CDU), Andreas Mucke (SPD), Marc Schulz, (Grüne), Gunhild Böth (Linke) und Beate Petersen (parteilos für die WfW) geantwortet haben, stellten die Verbände gestern vor.

Besonders freuten sie sich über die Unterstützung mehrerer Kandidaten für die Forderung, städtische Zuschüsse für ihre Arbeit der Inflation anzupassen. Diese Zuschüsse seien 2014 und 2015 um insgesamt 3,6 Prozent erhöht, aber seit 2000 nicht verändert worden. „In dieser Zeit sind Personal- und Sachkosten um 30 Prozent gestiegen“, erklärt Lutz Middelberg vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Faktisch hätten sie immer weniger Geld zur Verfügung. Die Kandidaten von SPD, Linken und Grünen hätten zugestimmt, die Zuschüsse anzupassen.

Andreas Mucke habe viel Engagement für junge Menschen gezeigt und erklärt, die Prävention auf allen Gebieten ausbauen zu wollen. Bei Beate Petersen gefiel, dass sie auf Dialog setze. Alle fünf hätten die Flüchtlingsarbeit gelobt. Marc Schulz unterstütze die Forderung der Diakonie nach mehr Stadt-Hilfe für junge Flüchtlinge ohne Eltern. Alle hätten zugesagt, die Kinderbetreuung weiter auszubauen und das Thema Armut anzugehen.

Iris Colsmann vom Paritätischen Wohlfahrtsverband freute sich über Schulz’ Vorschlag, Entscheidungen einem Inklusions-Check zu unterziehen. Schulz stimme auch der Caritas zu, die einen Teil der fünf Millionen Euro städtischer Vergnügungssteuer für Spielautomaten in Hilfe bei Spielsucht stecken will.

Peter Jung habe kurzfristig Gespräche zugesagt und am deutlichsten darauf verwiesen, dass der Einsatz der Stadt von Landes- und Bundesgeld abhänge. Angetan war Sabine Strackharn vom Jüdischen Wohlfahrtsverband, dass Jung auch über psychische Probleme bei Einwanderern aus Osteuropa reden will. Die Verbände waren zufrieden mit den Antworten: „Wir könnten mit allen fünf gut zusammenarbeiten“, so Reinhard Fliege vom Roten Kreuz.

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