Das ABC des Klimawandels

Das Projekt Klimaexpedition machte Station an der Gesamtschule Vohwinkel — spektakuläre Satellitenbilder der Erde inklusive.

Vohwinkel. Martin Fliegner mag den Treibhaus-Effekt. „Denn ohne ihn wären auf der Erde Minus 18 Grad, und das ist mir zu schattig“, erklärt der Diplom-Geograph und Umweltpädagoge einer Klasse der Gesamtschule Vohwinkel. Im Auftrag der Organisation Germanwatch ist er auf Klimaexpedition. Sein Auftrag: Schüler über schmelzende Pole aufklären und für den Umweltschutz werben.

Dabei ist sein Vortrag kein monotones Herunterrasseln von Fakten. Er versucht, den Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen. Da ist zum Beispiel der Raubbau an der Natur. Fliegner nennt den Abbau von Coltan als Beispiel. So weit, so unspektakulär. Doch die Schüler staunen nicht schlecht als sie hören, dass dies der Stoff oder besser gesagt das Erz ist, aus dem das Metall für die Kondensatoren ihrer Handys gewonnen wird. Auf einmal ist der Klimawandel ganz nah. Und wie sie ihre Mobiltelefone in der Hand haben, haben sie es auch in der Hand, etwas dagegen zu tun.

So wie die 15-jährige Charlotte. Sie fühlt sich durch Martin Fliegners Ausführungen bestätigt. Energie sparen, Recycling — für sie Ehrensache. Denn, rechnet Fliegner vor, 25 Prozent der Menschheit verbrauchen 75 Prozent der Energie. Ein paar Fakten müssen also doch sein — gepaart mit Satellitenbildern der Erde: Eine Nachtaufnahme zeigt die hell erleuchtete nördliche Hemisphäre, während es auf der Südhalbkugel zappenduster ist.

Auch die fortschreitende Rodung der Regenwälder wird aus der Vogelperspektive sichtbar: Pro Minute ist es weltweit eine Fläche von 35 Fußballfeldern. „Aber wen freut das denn?“, fragt Fliegner. „McDonalds“, ruft ein Schüler. „Die auch“, antwortet der Umweltpädagoge.

Auf der gerodeten Fläche wird Soja angebaut, die an Nutzvieh verfüttert wird. Diese landen wiederum auf den Tellern oder in den Burgern der Schüler. Apropos Nutzvieh: Wer ist für einen erheblichen Teil des Treibhausgases Methan verantwortlich? Richtig, es sind die Kühe, deren Fleisch und Milch von den Menschen verzehrt werden. Und dieser von Menschenhand gemachte Treibhauseffekt, der gefällt auch Martin Fliegner nicht.

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