Gewinnspiel So kann jeder einen Marathon laufen

Wir begleiten über ein halbes Jahr die systematische Vorbereitung auf die magischen 42,195 Kilometer.

Wuppertal. Marathon ist der Inbegriff für Ausdauer und Durchhaltevermögen. Der griechischen Legende nach soll ein Soldat die 40 Kilometer von Marathon nach Athen gerannt sein, um den Athenern möglichst schnell den Sieg in der dortigen Schlacht zu verkünden — und dann vor Erschöpfung tot zusammenbrechen. Mit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit wurde die Legende buchstäblich wieder ausgegraben, die heute offizielle Streckenlänge von 42,195 Kilometer aber erst 1921 festgelegt.

Gewinnspiel: So kann jeder einen Marathon laufen
Foto: Stefan Fries

Damals noch ein Sport für Spitzenläufer und vor allem nur für Männer, ist der Marathon längst ein Massenphänomen geworden. 36 000 Teilnehmer gab es zuletzt Jahr bei Deutschlands größtem Marathon in Berlin, rund 5000 in Köln. „Erst schwappte die Joggingwelle aus Amerika herüber, dann waren es wohl die vielen Stadtläufe, die zur Populärität beigetragen haben. Wenn einer überhaupt länger laufen will, dann sind die 42,195 Kilometer die magische Marke“, sagt Christa Vahlensieck. Die Marathonpionierin aus Wuppertal war froh, als 1973 auch in Deutschland der erste Lauf über diese Distanz angeboten wurde. 1977 lief sie sogar einen Weltrekord. „Es hat bei mir irgendwie gleich geklappt“, sagt die heute 67-Jährige.

Für Otto-Normal-Läufer stellt Vahlensieck, die vorher schon erfolgreiche Mittelstrecklerin war, sicher keinen Maßstab dar. Ohne die entsprechende Vorbereitung kann aus dem Laufgenuss eine Tortur werden, inklusive gesundheitlicher Risiken. Was braucht es also, um sich auf einen Marathon so vorzubereiten, damit man der Aufgabe dann auch gewachsen ist? Was sind die größten Fehler, die man machen kann?

„Genauso gefährlich, wie sich gar nicht speziell vorzubereiten, ist es, zu viel im Training zu machen. Die meisten Probleme und Verletzungen entstehen durch Übertraining“, sagt Stavro Petri, Trainer beim TriClub Wuppertal, der auch als Personaltrainer viele ambitionierte Läufer aber auch Freizeitsportler unter seinen Fittichen hat. Mit Partnerin Melanie Lüdorf startet er am 1. Februar das Projekt Marathon 17, um die Teilnehmer ein halbes Jahr lang professionell auf einen Marathon vorzubereiten. Dieser Zeitraum gilt gemeinhin als nötig, um sein gestecktes Ziel zu erreichen.

Unsere Zeitung wird dabei sein und einen der Teilnehmer, der bisher noch nie einen Marathon gelaufen ist, begleiten. Ehe der erste Trainingsplan für sie oder ihn geschrieben wird, gilt es erst einmal, bei einer Leistungsdiagnostik die individuellen Voraussetzungen zu ermitteln. Laufanalyse und Techniktraining gehören genauso zur Vorbereitung wie das Thema Ernährung vor dem Wettbewerb und dann auch währenddessen.

Für Mai steht der erste Testwettkampf über zehn Kilometer auf dem Plan, für Juli der erste Halbmarathon. Abschluss soll im Herbst für jeden ein großer Marathon sein. Der erste Mögliche wäre wohl am zweiten Septemberwochenende in Köln. Berlin, Frankfurt oder der Remscheider Röntgenlauf sind weitere Optionen. Fünf Teilnehmerinnen haben sich schon für Chicago am 8. Oktober angemeldet. „Mit ihnen bin ich vor zwei Jahren schon New York gelaufen. Sie wollten es wiederholen“, sagt Melanie Lüdorf — die wie Stavro Petri selbst sogar Ultra-Triathlon macht. So starten beide parallel zum Marathonprojekt auch ein Ultra-Triathlon-Projekt, bei dem die Vorbereitungszeit auf den ersten Ironman (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und ein Marathonlauf) aber eineinhalb Jahre beträgt.

„Mit dem Rookie-Projekt für den Sparda-Cross-Triathlon haben wir seit Jahren beste Erfahrungen gemacht. Da haben im Prinzip alle am Ende ihr Ziel erreicht“, sagt Petri.

„Wichtig ist, dass sich jeder realistische Zwischenziele setzt und auch sein Gesamtziel immer vor Augen hat. Das motiviert dann auch, wenn es in der Vorbereitung mal Tiefen gibt“, sagt Stavro Petri. Die Ziellinie am Ende dann wirklich zu überschreiten, sei emotional das Schönste. Zum Thema Zielsetzung hält er am 26. Januar um 19.30 Uhr einen Vortrag bei Laufsport Bunert.

Wer noch Interesse am Marathonprojekt hat (das monatliche Basispaket kostet 99 Euro), kann sich bei Stavro Petri melden (Tel. 44 65 84, E-Mail [email protected]).

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