Der WSV-Zug rast weiter ins Ungewisse

Auf Platz fünf wollte der Regionalligist aufbauen, stattdessen steht die Zukunft infrage.

Wuppertal. 2012 sollte für den Wuppertaler SV das Jahr des Umschwungs werden, doch aktuell ist die Zukunft des nach wie vor ranghöchsten Fußballvereins ungewisser denn je.

Das Ziel Spitzenplatz, möglichst Aufstieg, ist bei 15 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Lotte unrealistisch. Und Präsident und Hauptgeldgeber Friedhelm Runge hat mit der Ankündigung, wer nicht mehr daran glaube, könne im Winter gehen, zumal er eine Regionalliga-Zukunft nicht garantieren könne, mal wieder den Holzhammer ausgepackt.

Nachdem Trainer Hans-Günter Bruns die Mannschaft durch eine gute Rückrunde 2011/12 noch auf Platz fünf geführt hatte, wurde der WSV vor der neuen Saison zu den Aufstiegsfavoriten gezählt, zumal er mit Christian Knappmann (30 Tore) den Rekordtorjäger in seinen Reihen hatte. Nur Vorbereiter und Torschütze Maciej Zieba konnte nicht gehalten werden. Mit Manager Tobias Gebert, der Sandhausen in die Zweite Liga geführt hatte, wurde dafür ein Hoffnungsträger neben dem Platz verpflichtet. Doch auf dem Feld lief es nach gutem Start (20 Punkte aus neun Spielen) nicht mehr. Erster Warnschuss war die peinliche Pokalniederlage in Remscheid, Wendepunkt das 0:4 in Wiedenbrück. Statt möglicher Tabellenführung ging es von nun an bergab. Hans-Günter Bruns, der von den Führungsspielern Knappmann und Tom Moosmayer kritisiert wurde und bei den Transfers kein allzu glückliches Händchen gehabt hatte, musste gehen.

Weg sind nun auch Torjäger Knappmann und Abwehrsäule André Wiwerink , die als erste das Angebot des Präsidenten annahmen. Und (vorläufig) weg sind auch viele „Ultra-Fans“, vor die sich Runge im Frühjahr nach Tumulten rund ums Derby in Essen noch gestellt hatte, die der Verein dann im November mit einem Fahnenverbot belegte. Sie hatten im Heim-Derby gegen Essen Pyrotechnik gezündet und Schmähtransparente gezeigt.

Trauriger Status quo: Das letzte Heimspiel gegen Verl sahen nur noch 725 Zuschauer, welche Mannschaft in neuen Jahr aufläuft ist völlig ungewiss und an der Gerichtsfront ist der WSV wieder einmal im Blindflug, nachdem Vermarkter Banf in erster Instanz 250 000 Euro an Entschädigung erstritten hat. gh

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