Sparkasse: Gebühren für Schließfächer werden erhöht

Zum 1. Januar müssen Kunden mit Preiserhöhungen rechnen. Verbraucherschützer raten, Angebote zu vergleichen.

Sparkasse: Gebühren für Schließfächer werden erhöht
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Die Stadtsparkasse Wuppertal hat angekündigt, die jährlichen Mietgebühren für Schließfächer zum 1. Januar 2018 anzuheben. Die Preise werden für alle Schließfachgrößen angehoben. Ein Schließfach mit einer Höhe von acht Zentimetern wird 52 Euro kosten. Bislang waren es 35 Euro. Bei einer Safegröße von 15 Zentimetern Höhe erhöht sich der Preis von 57 Euro auf 81 Euro.

Es ist nach Angaben der Stadtsparkasse Wuppertal die erste Preiserhöhung für Schließfächer seit mehr als 20 Jahren. „Über diesen langen Zeitraum sind unsere Kosten zum Beispiel für den Unterhalt der Räumlichkeiten, die Wartung und Instandhaltung der Safe-Anlagen und das Personal gestiegen. Auch die Versicherung für den Safe ist im Mietpreis bereits enthalten. Um weiterhin im gesamten Stadtgebiet Safes anbieten zu können, müssen wir unsere Preise anpassen.“ erklärt Florian Baumhove, Pressesprecher der Stadtsparkasse Wuppertal.

Das Nachsehen haben die Kunden. „Wir raten den Verbrauchern mit den Füßen abzustimmen“, sagt Markus Feck von der Verbraucherzentrale NRW. Es gebe keine gesetzlichen Vorgaben zur Deckelung der Kosten. „Die einzige Möglichkeit ist, sich vor Ort umzuschauen, welche Banken ebenfalls Schließfächer anbieten und die Preise zu vergleichen“, sagt Feck. Wenn die eigene Bank zu teuer ist, könne man wechseln.

Allerdings ist der Wechsel mit Aufwand verbunden. Voraussetzung für die Anmietung eines Safes ist bei allen angefragten Banken der Besitz eines Girokontos bei der entsprechenden Bank. Nur die Stadtsparkasse bietet unabhängig von einem Girokonto die Anmietung eines Safes an. Hinzu kommt die Vergleichbarkeit. Die Banken geben unterschiedliche Maßeinheiten für die Schließfächer an. Die Volksbank im Bergischen Land und die Sparda Bank geben als Einheit die Höhe der Faches an. Die Commerzbank und die Deutsche Bank geben das Fassungsvermögen eines Schließfaches in Litern an. Die meisten haben die Grundfläche eines Din A4 Blattes.

Die Sparda Bank berechnet für ein Schließfach mit einer Höhe von zehn Zentimetern 90 Euro im Jahr, die Volksbank Bergisches Land berechnet für die gleiche Größe 36 Euro im Gebiet der ehemaligen Volksbank Remscheid-Solingen, in Wuppertal sind es für die gleiche Größe 59 Euro. „Die Gebühren werden im Rahmen der Fusion noch vereinheitlicht“, sagt Kristina Hellwig, Leiterin Unternehmenskommunikation bei der Volksbank im Bergischen Land. Das heißt, die Volksbanken in Remscheid und Solingen werden die Gebühren für Schließfächer anheben.

Die Commerzbank bietet Schließfächer mit einem Fassungsvermögen bis acht Liter für 89 Euro an. Die Deutsche Bank ist ein Schließfach eins bis zu neun Litern für 59,50 Euro zu haben. Ein Safe mit einer Größe bis zu 20 Litern kostet bei der Commerzbank 169 Euro, bei der Deutschen Bank muss der Kunde 130,90 Euro berappen.

Die Kunden können auch nicht in jeder Filiale ein Schließfach mieten. Die Volksbank hält in 23 von 25 Filialen Schließfächer vor. Nur in Wermelskirchen und Hückeswagen müssen die Verbraucher auf eine andere Filiale ausweichen. Bei der Commerzbank können Schließfächer in den Filialen in Elberfeld, Barmen und Remscheid angemietet werden. Auch in Solingen und Solingen-Ohligs verfügen die Banken über Schließfächer. Die Deutsche Bank bietet zusätzlich zu diesen Standorten Schließfächer in ihren Filialen in Ronsdorf, Cronenberg und Vohwinkel an. Die Sparda-Bank bietet an drei Standorten Safes an: in Remscheid, Elberfeld und Barmen. Die Stadtsparkasse bietet in fast allen Ihrer 35 Filialen Safes an.

An einzelnen Standorten gibt es bereits Wartelisten für Schließfächer. „Ein Gründe dafür ist eine wachsende Unsicherheit durch Kriminalität“, sagt Matthias Kretschmer Pressesprecher der Commerzbank. Auch eine wirtschaftliche Zukunftsangst spiegele sich in der Nachfrage nach Schließfächern wieder. „Kunden wollen ihr Gold unterbringen, in das sie investieren, wenn der Goldpreis steigt“, sagt Kretschmer. Zudem würden Safes mittlerweile für die Aufbewahrung von Festplatten mit wichtigen Daten genutzt.

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