„Soko Kulturgut“ sammelt alte Schätze ein

Der Bergische Geschichtsverein will seine einstigen Exponate wieder zusammenbringen und in Ausstellungen der Allgemeinheit zugänglich machen.

„Soko Kulturgut“ sammelt alte Schätze ein
Foto: Anna Schwartz

„An bis zu 25 verschiedenen Orten sind die Kulturgüter und Schätze des Bergischen Geschichtsvereins untergebracht“, verriet Thomas G. Halbach, der Vereinsvorsitzende beim Pressegespräch im „Ankerpunkt“ neben dem Historischen Zentrum an der Engelsstraße. Die aufzustöbern, zu katalogisieren und der Öffentlichkeit zugängig zumachen, ist Aufgabe des Projekts „Sicherung des Kulturgutes des Bergischen Geschichtsvereins“.

Ein Projekt, dem sich die Historikerin Folke Obermark-Stiller und ihr Kollege, der Kunsthistoriker Maximilian Berkel, gewidmet haben. „Soko Kulturgut“ haben sie ihr zweijähriges Projekt genannt.

Sie konnten mittels Gesprächen mit den Verantwortlichen des Stadtarchivs, des Schwelmer „Haus Martfeld“, des Schloss- und Beschläge-Museums in Velbert oder anderer „Schatzkammern“ wie dem Historischen Zentrum, in den Kellern der Stadtbücherei oder dem von der Heydt-Museum diese verstreuten Schätze aufspüren und katalogisieren.

Für das kulturelle Projekt, das zunächst bis April 2019 laufen soll, hat der Landschaftsverband 127 000 Euro zur Verfügung gestellt. „Der Rest, etwa 10 000 Euro, wird aus den Eigenmitteln des Vereins beigesteuert“, berichtet Halbach und weist darauf hin, dass der inzwischen 155 Jahre alte Bergische Geschichtsverein mit 4000 Mitgliedern der größte seiner Art in Deutschland ist.

Der Grundstein für die Sammlung von Kulturgütern wurde schon mit der Gründung des Vereins 1863 gelegt. Hier hat sich damals Otto Schell verdient gemacht. Eins der ersten Exponate war eine Siegel-Sammlung, die im Laufe von anderthalb Jahrhunderten durch antike Gemälde, Grafiken, Münzen, Möbel und Waffen sowie Schriften bereichert wurde.

Nationale und internationale Kulturgüter wie beispielsweise eine von dem Archäologen Heinrich Schliemann in Griechenland ausgegrabene Maske spiegelten die bisweilen unkontrollierte Sammelleidenschaft des Bürgertums des 19. und 20. Jahrhunderts wieder.

Verstreut in Museen und Archiven harren diese Kostbarkeiten nun darauf, der Allgemeinheit gezeigt zu werden. Wobei man bei zukünftigen Ausstellungen den regionalhistorischen Schwerpunkt auf das Bergische Land und seine Geschichte legen will.

Um das Ganze besser kanalisieren zu können, sollen die bisher 600 aufgefundenen Objekte in einer Datenbank erfasst werden, wobei auch wichtig ist, wer Eigentumsrechte an den Exponaten geltend machen kann. Aber auch, wie groß der Restaurationsbedarf ist.

Neben dem Kulturgut sollen auch das Vereinsarchiv, die Familiennachlässe und die Bibliothek mit rund 25 000 Bänden der Regionalhistorie erfasst und den interessierten Menschen zugänglich gemacht werden. All diese Zeugen der Geschichte sollen nicht länger in den Depots verstauben, sondern zum Beispiel in Form von Leihgaben in den Museen ausgestellt werden.

„Wir wollen Museen unterstützen, wollen handeln, weitere wissenschaftliche Forschung ermöglichen und möchten als Bergischer Geschichtsverein in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen werden“, unterstreicht der Vereinsvorsitzende Thomas G. Halbach weitere Motivationen des Vereins.

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