Sinnliche und bereichernde Begegnung mit der Kunst

Programm für die 15. Kunst- und Museumsnacht der Stadt liegt vor. 18 Kulturorte bieten am Abend des 29. Juni ein besonderes Programm an.

Schloss Lüntenbeck tut es, die Hengesbach Gallery tut es, die Universität tut es, und auch der Skulpturenpark Waldfrieden tut es (zum ersten Mal). Sie alle nehmen an der Wuppertaler Kunst- und Museumsnacht teil, die am Samstag, 29. Juni, zum vielfältigen wie kostenfreien Kulturerlebnis-Abend lockt. Am Mittwoch stellten Kulturdezernent Matthias Nocke, Organisator und stellvertretender Kulturbüroleiter Urs Kaufmann zusammen mit Brigitte Baumann (von der WuBa Galerie) und Julia Dürbeck, die im Von der Heydt-Museum die Museumspädagogik leitet, das Programm vor.

Es ist ein schmales Heften, das es in sich hat. Konkret enthält es 18 Kulturorte, von der Vohwinkeler Kunststation im Westen bis zur WuBa- und zur Druckstock-Galerie im Osten der Stadt, die am Veranstaltungstag ab 18 Uhr ihre Räumlichkeiten öffnen, dort ein Programm anbieten, das, so Kaufmann, „mit subjektivem Herzblut ein bewusstes Gegengewicht zu den Algorithmen und der Künstlichen Intelligenz der digitalen Zeit“ setzt. Sie tun es, ergänzt Nocke, mit der „wunderbaren, sinnlichen und sicherlich bereichernden Begegnung mit der Kunst“.

Wozu neben der Kunstpräsentation meist auch ein musikalisches Programm (nebst Verzehrangebot) zählt. Eine Idee, die zunehmend Anhänger findet, so dass so viele wie noch nie mitmachen und neben dem Skulpturenpark auch die Galerie Droste, die WuBa und die Universitätsgalerie Oktogon ihre Premiere geben.

Nocke freut sich besonders über das wachsende Engagement der Galerien, die gerade in den letzten Jahren mit viel Mut, persönlichem Einsatz und Geld bei der Sache seien (wozu im Herbst auch wieder die WoGa, offene Galerien und Ateliers, zählt). Ein Beispiel ist Brigitte Baumann, die zusammen mit Ulricke Hagemeier (DruckStock), und dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Bezirksverband Bergisch Land, einen Unterbarmer Schwerpunkt bildet. Die Galeristin zeigt den jungen Berliner Fotokünstler Frederik Schulz.

Zu den „Dinosauriern“ der Kunst- und Museumsnacht, die bereits zum 15. Mal stattfindet, gehört das Von der Heydt-Museum am Turmhof, das seine Angebote rund um die aktuelle Ausstellung zu „Jankel Adler und die Avantgarde“ sowie die eigene Sammlung konzipiert, dabei Familien-, Kinder- und Erwachsenenführungen anbietet — vom Erzählen jiddischer Geschichten bis hin zum Rätselparcours und zur Kreativwerkstatt. Und weil Adler auch Katzenfreund und -maler war, schlüpft eine Tänzerin in die Rolle von Kater Peter, der die Besucher hin und wieder durchs Haus begleitet.

Wie wichtig das gemeinsame Auftreten der „Einzelkämpfer“ in der Wuppertaler Kultur ist, zeigen die Besucherströme. Im letzten Jahr kamen trotz erschwerter Wetterbedingungen an die 2500 Besucher — darunter viele, die sonst nicht zum Stammpublikum von Museum und Co zählen. Dürbeck kann das bestätigen: „Das erleben wir auch. Es ist einfach schön, in jedem Raum findet etwas Anderes statt, man kann sich treiben lassen.“

Wenn auch eine ungefähre Planung anzuraten ist — wegen der Entfernungen und der durchaus unterschiedlichen Öffnungszeiten; nicht alle Kulturorte sind bis 24 Uhr geöffnet. Die Liste der Veranstalter (ein weiterer Schwerpunkt ist wieder Elberfeld) komplettieren die Galerie Grölle pass:projects, das Bildhauer-Atelier (zweites Engagement der Uni), die Backstubengalerie, das Kulturzentrum Loch, die Hebebühne e.V., die Begegnungsstätte Alte Synagoge, die Galerie Kunstkomplex und der Neue Kunstverein Wuppertal. Nocke hofft „auf eine schöne Museumsnacht“ mit gutem Wetter und vielen Besuchern.

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