Siedlergemeinschaft bietet neuen Standort für Ehrenmal an

Weil an der Nevigeser Straße gebaut wird, muss die Erinnerung an den SV Germania weichen — am Anschlag könnte die neue Heimat sein.

Siedlergemeinschaft bietet neuen Standort für Ehrenmal an
Foto: Stefan Fries

Katernberg. Wo soll das Ehrenmal für die Gefallenen des ehemaligen Vereins SV Germania in Zukunft stehen? Aktueller Standort ist das Sportplatzgelände an der Nevigeser Straße. Doch über kurz oder lang muss das Werk aus Sandstein dort weg (die WZ berichtete): Auf dem Areal sollen bekanntlich ein Discounter und eine Sporthalle entstehen. Vielleicht muss das Ehrenmal aber eine gar nicht weite Reise antreten, denn die Nachbarn der Siedlung Am Anschlag haben Interesse bekundet.

„Das passt gut bei uns hin“, sagt Hans Ermels, Vorsitzender der IG Am Anschlag. In der WZ hatte der sportbegeisterte Senior, der lange Jahre Vorsitzende der Sportfreunde Dönberg war und immer noch leidenschaftlich Golf und Tennis spielt, über das Schicksal des Ehrenmals gelesen. Und auch, wenn sich Ermels eigentlich gut in der Wuppertaler Sporthistorie auskennt, räumt er ein: „Vor dem Artikel hatte ich noch nicht davon gehört.“ So wie ihm dürfte es aber vielen Wuppertalern gehen, war das Ehrenmal doch in Vergessenheit geraten, nachdem es in den 1960er Jahren hinter dem Neubau des Vereinsheims verschwand.

„Wir hätten aber einen schönen Platz“, betont Ermels beim WZ-Besuch in der Siedlung. An deren „Eingangstor“ — einer Rasenfläche mit einem kleinen Häuschen — hat er bereits mit zwei Warnkegeln die Stelle markiert, wo seiner Meinung nach ein perfekter Standort für das Ehrenmal wäre. „Hier fällt es auf“, ist er überzeugt.

In der Siedlergemeinschaft habe er bereits Zustimmung bekommen. Demnächst will er mit der Stadt Kontakt aufnehmen Und auch für den Transport will er sorgen. Man habe schon jemanden an der Angel, der das übernehmen könnte.

Hans-Gerd Krieger, der damalige Vorsitzende von Borussia Wuppertal, einem Nachfolgeverein des SV Germania, und sein Mitstreiter Rolf „Rolli“ Duhr, heute Trainer beim TSV Union, hatten das Ehrenmal Anfang der 2000er Jahre wiederentdeckt. Deshalb würde sich Duhr, den Ermels bereits angerufen hat, freuen, wenn das steinerne Mal am Anschlag eine neue Heimat finden würde. „Das wäre auch eine Stelle, wo es Leute sehen.“ Entscheiden, betont Duhr, müsste das allerdings die Stadt.

Die sieht noch keinen Zeitdruck. Derzeit läuft das Bebauungsplanverfahren für die Nevigeser Straße. Es wird aber wahrscheinlich zu Verzögerungen kommen, weil die Verwaltung derzeit prüfen lässt, ob beim Verkaufsverfahren des Sportplatzgeländes alles rechtens gelaufen ist. Ein Mitbewerber hatte Beschwerde gegen den Verkauf an Lidl eingelegt.

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