Sicherheit auf dem Rad: „Für Schutz muss jeder selbst sorgen“

Viele Leser äußern sich zum Thema Sicherheit und einer möglichen Helmpflicht für Radfahrer.

Wuppertal. Zum Thema Sicherheit und Radverkehr haben sich zahlreiche Leser im Online-Forum der WZ gemeldet und kommentieren nicht nur eine mögliche Helmpflicht, sondern vor allem auch Rechte und Pflichten von Radlern und Autofahrern.

Jan Coblenzer setzt auf Eigenverantwortlichkeit: „Für den Eigenschutz kann und muss jeder Radler auch selbst ein wenig sorgen, genauso wie ein Motorradfahrer. Nebenbei: Ich habe neben meinem Auto auch zwei Fahrräder und schreie trotzdem nicht nach einem Ausbau der Fahrradwege, der nur der Minderheit der Radler einen Vorteil bringen, aber zu einem gravierenden Nachteil der Mehrheit der Verkehrsteilnehmer führen würde.

Anton Schreier sagt: „Ich bin im Allgemeinen gegen jede Art von Bevormundung durch den Staat. Dennoch bin ich inzwischen eindeutig für eine Helmpflicht auf dem Fahrrad.“ Die Zahl der Unfälle sieht Schreier als folgerichtige Entwicklung und verweist auf „Fahrradländer“ wie die Niederlande. „Die Rechnung ist ganz einfach: Mehr Radfahrer gleich mehr Stürze. Und dabei muss sich jeder die Frage stellen, wie wichtig ihm oder ihr die eigene Gesundheit ist.“ Dieter Hager gibt zu bedenken: „Helmpflicht bewirkt nur, dass weniger Leute fahrradfahren, was dazu führt, dass Autofahrer noch weniger an Radfahrer gewöhnt sind (was zu mehr Konflikten führt). Ein Blick nach Dänemark und in die Niederlande zeigt: Es geht auch ohne Helmpflicht und ohne Helm.“

Auch Imke Riechey hat Argumente gegen eine Helmpflicht. „Solange es keine zweifelsfreien Beweise dafür gibt, dass Helme das Fahrradfahren tatsächlich sicherer machen, halte ich eine Pflicht für wenig sinnvoll.“ Außerdem habe das Tragen eines Helms Einfluss auf das Verkehrsverhalten: „Es wurde festgestellt, dass Fahrradfahrer mit Helm dazu neigen, schneller oder riskanter zu fahren als ohne.“

Karl Meyer formuliert im Online-Forum: „Unter den grässlichen Helmen die grimmigen, verbissenen Gesichter der Möchtegern-Tour de France-Fahrer in ihrer wurstähnlichen Pelle, die von Verkehrsregeln nichts wissen wollen, vorhandene Radwege nicht benutzen und jede rote Ampel ignorieren.“ Mark Tykwer geht es weniger um die Diskussion um Sturzhelme als vielmehr um die Infrastruktur: „Seit zwei Jahren fahre ich — auch alltags — kurze Strecken innerhalb Wuppertals ausschließlich mit dem Rad. Meine Bitte an die Verkehrsplaner: Verpasst der B 7 endlich ein sinnvolles Radwege-Konzept! Momentan grenzt die Zweiradreise von Vohwinkel nach Oberbarmen bisweilen an einen Selbstmordversuch.“ Und Susanne Riefmeier sagt dazu: „Wo die Fahrradinfrastruktur nicht stimmt, nutzt auch ein Helm nichts.“

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