Shakespeare live wird jetzt bergisch

200 Jugendliche wollen den „Sommernachtstraum“ aufführen.

Wuppertal. Die Möglichkeiten eines Künstlers, sein Publikum zu schockieren, sind inzwischen einigermaßen begrenzt. Selbst älteres Abo-Publikum zuckt kaum mit der Wimper, wenn Schauspieler sich im Theaterblut suhlen. Wie also sollen dann Jugendliche von alten Autoren inspiriert werden?

Was Teenager heute an Shakespeare finden, nämlich sehr viel, zeigt sich, wenn man den britischen Vorzeige-Dichter modern verpackt. Das Projekt "Shakespeare live!" ist eine von den genreübergreifenden, an diversen Packenden aufgezogenen mehrschichtigen Inszenierungen, die durch die Aktivitäten, mit denen Kinder und Jugendliche einbezogen werden, dick auftrumpft.

Jetzt geht es in die zweite Runde. Nachdem Rainer Haußmann und Mathias Pfeiffer, die Erfinder von "Shakespeare live!" im ersten Schlag "Romeo und Julia" zusammen mit etwa 140 Wuppertaler Schülerinnen und Schüler sowie circa 30 Studentinnen und Studenten der Bergischen Uni realisiert haben, folgt nun der zweite Streich. Diesmal wird es Bergisch, bei der Erarbeitung des "Sommernachtstraums" soll die neue Form des Schultheaters jenseits der Stadtgrenzen nahtlos fortgeführt werden.

Neben Schülern der Gesamtschule in Solingen und der Remscheider Albert-Schweitzer-Realschule machen auch sechs Jungs vom Jugendzentrum Arrenberg mit, berichtete das Initiatoren-Team jetzt. Wie schon bei "Romeo und Julia" wollen Haußmann und Pfeiffer "auch diesmal nicht werktreu inszenieren", erklärt das Gespann.

Seine Arbeit als Regisseur versteht Haußmann nicht darin, jeden Wink aus den Zwischentexten strengstens zu befolgen. Auch diesmal geht es um einen neuen, spielerischen Angang und Vermischung verschiedener Darstellungsformen. Ebenso sollen Kostüme und Kulissen von den Beteiligten selbst erdacht und gefertigt werden.

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