Seilbahn: Erste Gremien vertagen Entscheidung

BV Cronenberg und Verkehrsausschuss wollen noch beraten.

Seilbahn: Erste Gremien vertagen Entscheidung
Foto: Andreas Fischer

Die Sitzung der Bezirksvertretung Cronenberg am Dienstag war gut besucht, war sie doch das erste städtische Gremium, das eine Entscheidung über die Seilbahn treffen sollte. Bürger und Vertreter der Initiativen für und gegen das Projekt kommentierten die Äußerungen der Politiker mit Applaus - trotz Ermahnung von Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé (SPD).

Ludwig Froning von den Stadtwerken (WSW) stellte den bisherigen Verlauf der Planung vor. Er betonte, die WSW hätten bewusst frühzeitig die öffentliche Diskussion gesucht, bevor alles durchgeplant war: „Wir haben ein offenes, transparentes Verfahren gewählt.“

Zu der zuletzt vorgelegten Kosten-Nutzen-Analyse betonte er, sie sei nach einem bundesweit einheitlichen Verfahren durchgeführt worden: „Da kann man nicht mogeln.“ Der ermittelte Wert von 1,8 sei ein sehr guter. Viele Projekte würden mit Werten von 1,2 bis 1,4 verwirklicht. Er bekam viel Kritik zu hören, vor allem über den ausgedünnten Nahverkehr: „Cronenberg wird durch die Seilbahn benachteiligt“, sagte Michael-Georg von Wenczowsky (CDU).

Bernhard Wagner (AfD) nannte das Projekt „Schildbürgerstreich“, weil man eine hässliche Talstation auf den eben verschönerten Döppersberg bauen wolle. Dirk Wallraff (Grüne) hielt die Seilbahn für interessant, kritisierte aber die Ausdünnung des Busverkehrs.

Hartmut Kissing (Linke) von den Linken verwies auf die Forderung seiner Ratsfraktion nach einem Bürgerentscheid. Hans-Hermann Bock (FDP) fand, die Sache sei noch nicht entscheidungsreif. Als die Entscheidung anstand, zeichnete sich eine Ablehnung ab. Doch die Abstimmung wurde abgebrochen — Bock hatte ja für eine Vertagung plädiert. Dem schloss sich die Mehrheit an.

Auch im gestrigen Verkehrsausschuss — der zwar öffentlich, aber praktisch ohne Besucher tagte — wurde das Thema wie bereits angekündigt vertagt. Auf konkrete Details waren die Vertreter gar nicht eingegangen. „Eine inhaltliche Diskussion ist schwierig“, stellte Hans-Jörg Herhausen (CDU) fest. Sedat Ugurman (SPD) erklärte, seine Partei befasse sich am 8. Mai noch mal ausgiebig mit dem Thema. Unklarheiten sieht auch Anja Liebert (Grüne), die der Verwaltung noch einen Fragenkatalog mitgab, den sie zeitnah zu beantworten habe. Was passiere, zum Beispiel, so Liebert, wenn die Seilbahn einmal ausfalle?

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