Schutz für Ungeschützte

Der natürliche Feind des Baulöwen sind Kammmolch, Fledermaus und der braune Wachtelkönig. Diese geschützten Tierarten vermögen es, auch millionenschwere Bauprojekte zu verzögern oder ganz zu verhindern.

Die Macht der zierlichen Tierchen ist so groß, dass sich hartnäckig das Gerücht hält, dass Aktivisten gerne mal einen Schuhkarton seltene Vierbeiner in ungeliebten Baugebieten aussetzen, um Vorhaben gezielt zu verhindern. Umso überraschender ist es, dass gerade die „nicht schützenswerten“ Tierarten so gut wie keine Rolle bei Bauprojekten spielen. Siehe Beispiel L419 und die daraus resultierende mögliche Isolierung des Scharpenackens. Straßen NRW sagt ganz klar, dass hier keine Querung für Reh und Wiesel gebaut wird, weil es keine rechtliche Verpflichtung dazu gibt. Wer aber nach dieser Philosophie die Grüngürtel mit Asphalt abschottet, legt damit den Grundstein für die schützenswerten Arten von Morgen. Nicht schützenswert? Noch nicht.

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