Schülerlotsen stellen sich dem Landeswettbewerb

In Wuppertal sind rund 100 Schüler als Helfer ausgebildet.

Sven Koston (17, l.) und Tobias Fregin (15).

Sven Koston (17, l.) und Tobias Fregin (15).

Foto: Stefan Fries

Wie schnell fährt das Auto wohl? 30, 50 oder eher 70 Stundenkilometer? Das war eine der Fragen beim Schülerlotsenwettbewerb NRW, den die Landesverkehrswacht NRW im Bayer Pharmaforschungszentrum veranstaltete, um damit die Arbeit der ehrenamtlichen Verkehrshelfer zu würdigen. Klaus A. Flieger von der Wuppertaler Verkehrswacht hatte den Wettbewerb ins Tal geholt.

Konzentriert betrachteten die Verkehrshelfer in ihren neongelben Westen das Polizeiauto und notierten den Anhalteweg. 32 Schüler zwischen zwölf und 16 Jahren mussten sich beim Wettbewerb verschiedenen Aufgaben stellen. Am Anfang stand ein schriftlicher Teil. „Der war auf jeden Fall schwieriger als der Test, mit dem wir uns vorbereitet haben“, fand Lea (15).

Der Ministerpräsident von NRW wurde ebenso abgefragt wie Fachwissen: Wie sollte sich ein Schülerlotse bei Dunkelheit kleiden? Wie könnte er mit einem renitenten Erwachsenen umgehen? Wie muss ein Pedelec beleuchtet sein? Dann mussten sie das auch in der Praxis in einem Rollenspiel zeigen: Lena (14) etwa musste einen verärgerten Autofahrer besänftigen, der es eilig hatte und nicht warten wollte, während die Kinder die Straße überqueren. „Sie müssen leider warten“, sagte sie bestimmt. „Aber die Straße absperren, das darf doch nur die Polizei“, entgegnete der Solinger Polizist Ulli Schmidt in seiner Rolle. „Mir wurde von der Verkehrswacht aufgetragen, hier zu stehen“, entgegnete entschieden die Schülerlotsin. Als der Autofahrer auch noch nach ihrer Versicherung fragte, drehte sie sich um: „Die Schüler sind vorbei, Sie dürfen weiterfahren.“

Belustigt gab die siebenköpfige Jury eine hohe Punktzahl. Andere Verkehrshelfer mussten ältere Schüler überzeugen, den beaufsichtigten Überweg zu benutzen, oder einen Fahrradfahrer aufhalten.

1587 Jugendliche und 2155 erwachsene Verkehrshelfer gibt es in NRW, die besonders Grundschülern die Überquerung der Straße vor ihrer Schule erleichtern. 789 Bushelfer sichern Bushaltestellen. „Die Strukturen müssen stimmen, dann sind die Jugendlichen bereit, diese Aufgabe zu übernehmen“, betonte Burkhard Nipper, Geschäftsführender Direktor der Landes-Verkehrswacht. In Wuppertal sind rund 100 Jugendliche als Verkehrslotsen ausgebildet, 40 bis 50 davon übernehmen regelmäßig den Dienst am Morgen und Mittag.

Versiert absolvierten die Jugendlichen alle Aufgaben. Gewonnen hat schließlich Netusan Vairamuthu aus Solingen — er darf zum Bundeswettbewerb fahren. Den zweiten Platz belegte der Wuppertaler Sven Koston, den dritten Platz Hendrik Röhr aus Solingen.

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