„Schönheitskur“ für die Musikhochschule am Sedansberg

Die Einrichtung für Musik und Tanz wird derzeit für zwei Millionen Euro saniert. Die Arbeiten finden bei laufendem Betrieb statt.

„Schönheitskur“ für die Musikhochschule am Sedansberg
Foto: Stefan Fries

Barmen. Noch bis etwa Ende dieses Jahres wird das historische Gebäude der Hochschule für Musik und Tanz an der Sedanstraße 15 saniert und erneuert. Die Arbeiten am denkmalgeschützten Günter-Wand-Haus werden in drei Bauabschnitten umgesetzt. Dadurch solle sichergestellt werden, „dass an einem Teil des Gebäudes Arbeiten stattfinden können, ohne den Universitätsbetrieb insgesamt zu stören“, sagt der Pressesprecher des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, Tim Irion. Die Kosten für die Baumaßnahmen belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro.

Bei dem Standort am Sedansberg handelt es sich um die Wuppertaler Außenstelle der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Derzeit haben die etwa 180 Studenten der Musikhochschule Semesterferien. Neben dem denkmalgeschützten Gebäude an der Sedanstraße — dem ehemaligen Amtsgericht Barmen — gibt es auch noch einen moderneren Erweiterungsbau, der auf dem Areal des früheren Gefängnisses steht, das 2002 abgerissen wurde. Die Hochschule verfügt über einen „historischen Kammermusiksaal“ und einen modernen großen Saal mit umfangreicher technischer Ausstattung.

Die Sanierungsarbeiten an dem im Stil der deutschen Renaissance gehaltenen Gebäudes hatten im Oktober vergangenen Jahres begonnen. Momentan läuft der zweite Bauschnitt, vor dem Haupteingang steht ein Gerüst. Im letzten Bauabschnitt soll dann der Gebäudebereich erneuert werden, der sich an der Seite zur Nordbahntrasse befindet. Zur Wahrung des Denkmalschutzes werden die Maßnahmen mit dem Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) umgesetzt. Im Kern umfassen die Arbeiten die Sanierung und Restaurierung des Sandstein- und Ziegelmauerwerks. Schadhafte und lose Fugen des Mauerwerks werden erneuert, stark geschädigte Ziegel durch solche ersetzt, die dem Original entsprechen. Die Mitarbeiter der beauftragten Baufirmen entfernen lose Teile der Natursteine, Fehlstellen an der Fassade werden bearbeitet, um den Wasserablauf zu gewährleisten. Stark beschädigte Natursteine werden ausgetauscht.

Bei den historischen Fenstern sorgt ein Fachmann für die Überarbeitung. Die inneren Fenster werden durch zwölf Millimeter dicke Isolierglasscheiben ersetzt, in den Proberäumen soll Schallschutzglas eingebaut werden. Die äußeren Fenster werden ausgebaut, gereinigt und der Holzrahmen restauriert. Anschließend bauen die Handwerker die Fenster wieder ein, „um so den teilweise noch vorhandenen historischen Glasbestand zu erhalten“, erklärt BLB-Sprecher Irion.

Im Bereich des Daches wird die Dachkonstruktion komplett erneuert. Dazu werden Dachdecker das Tragwerk zurückbauen und neue Träger errichten. Zum Abschluss soll dann ein neues Dach verlegt werden. Die derzeitigen Dachneigungen sollen nach Angaben des BLB „1:1 übernommen“ werden.

In dem Bereich der Sedanstraße wird derzeit nicht nur an der Musikhochschule gearbeitet. Wegen der Unwetterschäden vom 29. Mai hatte die Stadt dort in den vergangenen Wochen Straßenschäden in Höhe des Übergangs der Nordbahntrasse reparieren lassen. Derzeit werden nach Angaben einer Stadtsprecherin noch die Bürgersteige erneuert. Die zwischenzeitliche Straßensperrung ist wieder aufgehoben.

Die Musikhochschule war von dem Unwetter übrigens nicht so massiv betroffen wie andere Gebäude in Barmen. Zwar habe es einen Wassereinbruch im Haus gegeben, räumt Gabriele Amend vom Studiensekretariat ein. Ansonsten hätte die Plane der Fassadenbauer das Gebäude aber vor weiteren Schäden durch den Starkregen bewahrt.

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