Schloss Burg: Das Land NRW will kein Eigentümer werden

Die bergischen Städte werden mit dem Schlossbauverein die Kosten tragen müssen.

Wuppertal. Das Land NRW wird nicht als Teilhaber in eine Eigentümer-Gesellschaft für Schloss Burg einsteigen. Das erklärte Landesbauminister Lutz Lienenkämper bei einem Besuch in Solingen. Nun steht endgültig fest, dass Solingen, Remscheid und Wuppertal mit dem Schlossbauverein nach Lösungen für die Zukunft der reparaturbedürftigen Burg suchen müssen.

"Weitere Projektanträge werden wir aber wohlwollend prüfen", sagte der Minister. Und das Thema auch dem für Tourismus zuständigen Wirtschaftsministerium ans Herz legen. "Mein Ministerium wird da beratend zur Seite stehen, wo es kann." Bauminister Lutz Lienenkämper kennt Schloss Burg. Er weiß um die touristische Bedeutung, die es im Bergischen Land hat.

"Es gilt, dass wir die Verbindungslinie Müngsten und Burg noch stärker vermarkten", sagte Solingens Oberbürgermeister Franz Haug. Es müssten alle Ideen zusammengetragen werden. Die Veranstaltungen auf der Burg, die vom Schlossbauverein betrieben wird, stünden in ihrer Qualität außer Frage. Klaus-Dieter Schulz, der Vorsitzende des Schlossbauvereins, betont: "Immerhin erwirtschaften wir damit 85 Prozent von rund 1,4 Millionen Euro unseres Budgets." Die Städte beteiligen sich mit einem Zuschuss von 214.518 Euro.

Für alle Beteiligten wäre es ein Gruselszenario, wenn die Bauaufsicht eines Tages Teile der Burg mit einem rot-weißen Flatterband absperren würde. Überall ist Reparaturbedarf. Alleine das Aufstellen eines Schadenkatasters wird mit 175.000 bis zu 750.000 Euro geschätzt. Franz Haug hält eine Summe, die sich im unteren Bereich bewegt, für realistischer. "Wichtig ist, dass der Schlossbauverein einen klaren Ansprechpartner braucht", betonte er. "Die Verhandlungen um Gelder für wichtige Reparaturen können nicht immer mit drei Kämmerern geführt werden." Als die Stadt mit dem höchstem Anteil (48 Prozent) sieht er Solingen in der Pflicht.

Er erwarte aber vom Schlossbauverein, dass dieser sich künftig an Reparaturkosten beteilige. Klaus-Dieter Schulz betont, dass der Verein aber in den nächsten Jahren ein Darlehen von 100.000 Euro abzahlen müsse, das wegen des Defizits aus 2008 aufgenommen wurde. Froh sind alle, dass das Land die Renovierung des Batterieturms mitträgt: Die Maßnahme kostet 250.000 Euro, das Land schießt 192.500 Euro dazu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort