Scherben im Köder: 82-Jähriger nächste Woche vor Gericht

Versuchte Sachbeschädigung: Vorwürfe bestritten. Erster Prozess im Oktober geplatzt.

Wuppertal. In der kommenden Woche muss sich ein 82 Jahre alter Mann vor dem Amtsgericht verantworten. Der Wuppertaler steht im Verdacht, im vergangenen Frühjahr in Ronsdorf mit Scherben gespickte Köder ausgelegt zu haben.

Zur Erinnerung: In der Woche vor Karfreitag war Passanten beim Gassigehen mit ihrem Hund im Bereich Schenkstraße Käsehäppchen mit eingedrückten Glasscherben gefunden. Verletzt wurde seinerzeit niemand. Weil sich jedoch in der Nähe unter anderem ein Kindergarten befindet, mithin auch Kleinkinder in Gefahr waren, die Köder zu schlucken, warnte die Polizei die Bevölkerung und startete einen Zeugenaufruf. Tatsächlich kamen wenig später Hinweise zu jenem 82-Jährigen. Er soll dabei gesehen worden sein, wie er in einem Wäldchen mit Scherben gespickte Wurststücke am Wegesrand auslegte.

Der Mann streitet die Vorwürfe zwar ab. Doch die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen versuchter Sachbeschädigung (Kasten rechts).

Der ursprünglich im vergangenen Oktober geplante Prozess platzte. Dem Gericht — es hatte zehn Zeugen geladen — wurde ein Attest des Angeklagten vorgelegt. Das besagte, dass der 82-Jährige schwer herzkrank ist, sich nicht aufregen dürfe — der Mann sei somit nicht verhandlungsfähig. Wie berichtet, forderte die Staatsanwaltschaft seinerzeit eine amtsärztliche Untersuchung. Fakt ist: Der 82-Jährige gilt derzeit als verhandlungsfähig. Bislang sind für den Prozess vier Tage angesetzt. Ein Ergebnis steht übrigens jetzt schon fest: Der Spuk mit den Scherbenködern in Ronsdorf ist vorbei.

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