Rumänien: Auch nach 20 Jahren noch viel Not

Empfang für die Rumänienhilfe Wuppertal.

Wuppertal. Als Zeichen einer Wendung zum Guten scheinen Hinrichtungen kaum geeignet. 20 Jahre sind vergangen, seit über Rumäniens Ex-Staatschef Ceausescu das Todesurteil verhängt wurde. Hatte das rumänische Leid damit ein Ende? "Es wurde viel ausländisches Kapital ins Land investiert, die Großstädte scheinen aufgeblüht zu sein", sagt Arno Gerlach, Mit-Organisator der Rumänienhilfe Wuppertal. Aber: Auf dem Land regiert immer noch die Armut.

32 Hilfskonvois nach Rumänien hat Gerlach in den letzten zwei Jahrzehnten geleitet. Mit rund drei Dutzend seiner Mitstreiter blickte er nun auf die Erfolge der Hilfsaktion zurück. Sie begann Heiligabend 1989, einen Tag vor Ceausescus Hinrichtung, mit einem Hilferuf aus Rumänien. Eilig wurden die ersten Geld- und Sachspenden gesammelt. "Ich ging damals davon aus, das sei eine einmalige Aktion", so Bürgermeisterin Ursula Schulz.

Wenige Augenblicke der Entspannung habe man sich in den letzten 20 Jahren gegönnt, fügt Gerlach an. Immer wieder kämpfe die Rumänienhilfe gegen Auswüchse der Korruption und ein teils schwieriges Rechtsverständnis im Land.

Wurden anfangs die Großstädte versorgt, so hat sich die Hilfe inzwischen auf die armen ländlichen Regionen verlagert. Unterstützt werden die Helfer unter anderem durch die Berufsfeuerwehr Wuppertal, aber auch durch Mediziner. Weil es erforderlich ist, immer wieder die Kontakte vor Ort zu pflegen, nehmen auch die Organisatoren nach wie vor die Strapazen der weiten Reise über Land auf sich.

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