Rückenprobleme bremsten David Valentin

Inzwischen kann der 20-jährige Nachwuchs-Spitzenläufer aber wieder normal trainieren. Das Frühjahr war erfolgreich.

Rückenprobleme bremsten David Valentin
Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. Der Sprockhöveler Nachwuchs-Spitzenläufer David Valentin (20) blickt auf ein erfolgreiches Frühjahr zurück. Bei den Deutschen Cross-Meisterschaften holte er im März mit seinem Team LG Olympia Dortmund den Titel im Mannschaftswettbewerb, im April gewann er mit dem Team auch bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften. Die Teamwettbewerbe seien eine gute Möglichkeit, Titel zu gewinnen, selbst wenn man als Einzelläufer nicht in der absoluten Spitze mithalten könne, sagt Valentin. Und die Spitze ist bekanntlich schmal.

Doch Valentins Topzeiten können sich sehen lassen. In diesem Jahr erreichte er neue persönliche Bestzeiten mit 1:09:19 Stunden im Halbmarathon und 30:31 Minuten über 10 000 Meter auf der Bahn. Doch danach bremsten den 20-Jährigen Rückenprobleme, er musste sein Trainingspensum herunterfahren. Seit einigen Tagen könne er aber wieder beschwerdefrei laufen. Valentin hofft, dass es noch rechtzeitig war, um in der kommenden Woche bei einem 5000-Meter-Wettkampf in Koblenz die Norm für die Deutsche Meisterschaft zu knacken. Unter 15 Minuten muss er laufen. „Das habe ich schon mehrmals geschafft“, sagt Valentin selbstsicher. Doch letzten Endes hänge es immer auch von der Tagesform ab. „Und man muss immer mit dem Körper rechnen“, hat Valentin gelernt. Der heute 20-Jährige kam vergleichsweise spät zum Laufen. Zunächst versuchte er sich als Fußballer. „Da war ich aber nicht talentiert genug“, sagt Valentin. Zudem sei er in der Jugend nicht so zielstrebig gewesen wie heute. „Das geht ja vielen 13- bis 15-Jährigen so“, sagt Valentin. Mit der Zeit habe er dann aber ein Interesse am Laufen und an der Leistung gefunden. Freude und Willen hätten ihn in seiner Entscheidung bestärkt, voll aufs Laufen zu setzen. „Irgendwann muss man entscheiden, was einen wirklich weiterbringt“, sagt Valentin rückblickend.

Was er am Laufen mag? „Ich mag es, den Körper an seine Grenzen zu bringen.“ Dabei könne er sich komplett auspowern und sich gleichzeitig aber noch gut fühlen. „Beim Laufen in der freien Natur kann ich gut abschalten und komme auf neue Ideen“, sagt Valentin. Jeden Tag könne er eine andere Strecke nehmen und andere Menschen treffen, wenn ihm danach sei. Außerdem müsse man die Konzentration nicht so hoch wie bei anderen Sportarten halten, da man sich ja nur darauf konzentrieren müsse, sein Tempo zu halten. Und mit einer schlechten Leistung ziehe man nicht automatisch ein ganzes Team mit nach unten. „Laufen hat einen befreienden Faktor für mich“, sagt Valentin. „Wenn ich mich gut fühle, kann ich schneller laufen, wenn nicht so gut, langsamer.“ Die Sonne und der Wald verstärkten das Gefühl der Freiheit noch.

Neben seinem Vereinstrainer kann Valentin auch immer wieder auf die Erfahrung seines lauferfahrenen Vaters Jörg Valentin setzen — früherer Hochschulmeister über 10 000 Meter und Goldmedaillengewinner bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Puerto Rico. Heute treffen sich Sohn und Vater, der übrigens Sportjournalist ist, immer wieder mal bei Wettkämpfen. „Mein Vater gibt mir schon gerne Tipps, wie ich mich strategisch aufstellen kann, er hat aber auch Tipps für andere Läufer parat“, sagt David Valentin.

Der 20-Jährige hat noch einige Ziele beim Laufen. Neben der Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft über 5000 Meter will er im Herbst wieder einen Halbmarathon laufen. Und sein langfristiger Traum ist: „Ich möchte einmal im Trikot der deutschen Nationalmannschaft laufen.“

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