„Romeo und Julia“ mal anders

Das WDG zeigt heute und morgen seine Interpretation des Stücks.

„Romeo und Julia“ mal anders
Foto: Andreas Fischer

Hardt. Romeo und Julia — das Theaterstück kennt wohl jeder. Aber was, wenn es auf einmal zwei Romeos gibt und die Geschichte ohne Erwachsene spielt? Das zeigt die Theaterwerkstatt des Wilhelm-Dörpfeld Gymnasiums in ihrem Stück „Romeo²“. Neun Schüler der Jahrgangsstufe 11 und ein Lehrer haben sich seit Herbst vergangenen Jahres regelmäßig getroffen und das Stück geprobt. Heute und morgen führen sie das Projekt auf.

Jonas und Jax sind homosexuell und verlieben sich ineinander. Doch wie auch im wahren Leben treffen sie damit nicht überall auf Akzeptanz — mit diesem gesellschaftlichen Thema setzt sich die Inszenierung auseinander. „Dabei möchten wir es dem Zuschauer offen lassen, wie er dazu steht“, sagt Theaterpädagoge und Lehrer Pascal Hülswitt.

Nicht ganz einfach sei es gewesen, das Stück so zu gestalten, dass die Aussage nicht „wie mit einem Holzhammer“ eingeprügelt wird. Inzenierung, Licht,Technik — alles hat die Gruppe selbst auf die Beine gestellt. Auch um die Finanzierung von Ton- und Lichtausrüstung sowie um Flyer haben sich die Schüler und der Lehrer selbst gekümmert.

Aufgrund der temporären Verlagerung der Schule auf die Hardt musste die Technik gemietet werden. „Wir sind hier auf unbespieltem Terrain, die Aula kannten wir bereits“, sagt Hülswitt über die Schwierigkeiten bei der Inszenierung. Das Stück sei ein Leuchtturmprojekt, auch um Schüler aus der Mittelstufe als Nachfolger zu begeistern. Die Schule möchte ihr Kreativprofil stärker entwickeln, indem sie das Zusammenwirken mit Theater, Musik und Kunst forciert. Für die Inszenierung existiert kein Skript, lediglich ein paar Dialoge und Schlüsselwörter sind vorgegeben.

„Das wirkt weitaus natürlicher“, sagt Julius Scheil, der einen der Protagonisten, Jonas, spielt. Für ihn sei es zuerst eine Überwindung gewesen, einen Homosexuellen zu spielen. Weil Jax von seinem besten Freund Sebastian Brüne gespielt wird, habe er vorerst Angst gehabt, dass sich etwas an der Freundschaft ändert. „Aber inzwischen stehen wir darüber“, betont Julius Scheil.

Heute und Morgen jeweils um 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) findet die Aufführung in der Aula des WDG’s, Dietrich-Bonhoeffer-Weg 1, statt. Der Eintritt ist frei. pf

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