Wuppertal Riedel macht die Spiele möglich

Technikeinsatz in Rio: Mit 150 Mitarbeitern sorgt Riedel für reibungslose Kommunikation.

Wuppertal: Riedel macht die Spiele möglich
Foto: Riedel Communications

Wenn Thomas Riedel in den letzten drei Wochen Stress gehabt hat, dann sieht man ihm das nicht an. Recht entspannt sitzt der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter der Riedel Communications GmbH in einer Lounge, die sein Unternehmen auf einem Felsen zwischen den Stränden Copacabana und Ipanema gemietet hat. Via Skype zeigt er sich zufrieden mit der Olympia-Performance seiner Mannschaft. „Wir haben die Leistung erbracht, die von uns erwartet wurde“, sagt er. Das ist recht bescheiden für den Geschäftsführer eines Unternehmens, das die Sprechfunk-Kommunikation bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro managt und die Zeitmessung an allen olympischen Sportstätten umsetzt. Eine olympische Aufgabe sozusagen, die das Unternehmen mit 150 Mitarbeitern derzeit leistet.

Das brasilianische Organisationskomitee habe die Arbeit seines Unternehmens gelobt, freut sich Riedel. Abstriche habe man allerdings an der Infrastruktur und auch an der Organisation machen müssen. Gleichwohl: Die Stimmung sei gut - bei der Arbeit und auch drumherum. „Ich bin sehr gerne hier gewesen. Die Menschen sind sehr warmherzig und offen“, sagt Riedel. Zudem sei die deutsche Technik ein Markenzeichen, das in Brasilien hoch geschätzt werde.

Um die Kommunikationstechnik für Olympia bereitzustellen, hatte das an der Uellendahler Straße ansässige Unternehmen rund 20 Überseecontainer und 450 Paletten nach Brasilien geschickt. Das ging meist per Schiff, einiges an Technik kam aber auch per Flieger aus Frankreich: von der Fußball-EM, die ebenfalls von Riedel betreut wurde. „Wir haben 400 Kilometer Glasfaserkabel hier bei den Spielen verbaut“, berichtet der Geschäftsführer. 14 000 Funkgeräte von Riedel sind im Einsatz, hinzu kommen noch einmal 20 000 elektronische Ohrstöpsel, die bei der Eröffnungs- und Schlussfeier von den Aufführenden getragen werden. „Damit werden ihnen Kommandos für den Auftritt gegeben.“

Eröffnung- und Schlussfeier sind denn auch die Königsdisziplinen für Riedel und sein Team: „Neben dem 100-Meter-Finale der Herren ist das für uns das Highlight.“ Bei der Eröffnung vor zwei Wochen habe es „nicht den kleinsten Zwischenfall gegeben, erklärt der 1968 geborene Firmengründer. Die Schlussfeier kann Riedel nicht persönlich im Stadion verfolgen, weil er morgen zurück nach Wuppertal fliegt.

Seit 1992 entwickeln, beliefern und betreuen Thomas Riedel und sein Unternehmen Kommunikationskonzepte für Großveranstaltungen: Die Olympischen Spiele, auch die Welt- und Europameisterschaften im Fußball gehören zur Referenzliste - ebenso große Musikfestivals, der Eurovision Song Contest, der Superbowl in den USA oder Formel-1-Rennen.

Die internationale Akzeptanz schlägt sich auch in der Entwicklung nieder: „Allein in diesem Jahr haben wir 50 neue Mitarbeiter eingestellt“, sagt der Firmengründer. Mittlerweile arbeiteten mehr als 450 Menschen für das Unternehmen. Riedel selbst hat die Wettbewerbe in Rio übrigens nur teilweise verfolgt. „Ich war beim Turnen, Volleyball und Radbahnfahren“, sagt er. Ansonsten sei der Aufenthalt in Brasilien wichtig, um Kontakte zu knüpfen und zu netzwerken. Schließlich stehen in zwei Jahren die Winterspiele in Pyeongchang (Südkorea) und in vier Jahren die Sommerspiele im japanischen Tokio an.

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