Remscheid ärgert sich über Outlet-Pläne

Oberbürgermeister Mast-Weisz schimpft: Keine Rücksicht auf den Nachbarn.

Remscheid ärgert sich über Outlet-Pläne
Foto: Andreas Fischer

Remscheid/Wuppertal. Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) ist hörbar verärgert. Dass der Wülfrather Investor Uwe Clees am Döppersberg in Wuppertal ein Factory Outlet Center errichten möchte, kann ihm nicht gefallen. Die eigenen Pläne für ein DOC in Lennep berühre das allerdings nicht, sagt Mast-Weisz: „Das stellt unser Projekt nicht in Frage.“

Wie berichtet, hat Clees das leer stehende Gebäude der Bundesbahndirektion in Elberfeld erworben. Daraus will er ein 30.000 Quadratmeter großes Outlet mit annähernd 140 Geschäften entwickeln. Darin verkauft werden Textilien im Fabrikverkauf. Das Elberfelder Center träte damit in direkte Konkurrenz zu dem Designer-Outlet, das das britische Unternehmen McArthur Glen in Lennep eröffnen möchte.

Neu sind die Pläne nicht. Zuletzt im April 2013 hatte Clees ein „Handelszentrum am Döppersberg“ vorgestellt. Überrascht wurden der Remscheider OB und der McArthur-Entwicklungsmager Henning Balzer deshalb nicht von den Plänen der Wuppertaler. Und beide zeigen sich unbeeindruckt. „Wir haben bereits miteinander telefoniert“, sagt Mast-Weisz. Ergebnis: McArthur steht fest zu seinen Bauplänen in Lennep. Und: „Wir werden da jetzt noch mehr Tempo reinbringen“, sagt Mast-Weisz.

Dessen Wuppertaler Amtskollege Peter Jung (CDU) begrüßt die Pläne des Investors aus Wülfrath. „Ein FOC auf dem Döppersberg könnte der gesamten Innenstadt nutzen“, sagt er. Dem Verhältnis zur Nachbarstadt ist das Bauvorhaben derweil weniger zuträglich. Vor allem, dass Jung nicht frühzeitig das Gespräch gesucht habe, ärgert den Remscheider OB. „Wir versuchen gerade einen gemeinsamen Wirtschaftsraum aufzubauen, wir haben die Wuppertaler Pläne für Ikea positiv begleitet. Dass man in Wuppertal auf den kleineren Nachbarn Rücksicht nimmt, kann ich dagegen nicht erkennen.“

Was die Zeitschiene angeht, habe das DOC Lennep bereits über die Hälfte geschafft. „Es geht längst nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie“, sagt Mast-Weisz. Die geplante Konkurrenz soll das Projekt beschleunigen. „Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir früher fertig werden.“

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