Prozess um Prügel im Briller Viertel: Ex-Freund (50) streitet Schläge ab

Amtsgericht will zu den Verletzungen des angeblichen Opfers (55) einen Gutachter hören.

Wuppertal. Die Anklage gegen einen 50 Jahre alten Polen klingt nach einem schlimmen Fall häuslicher Gewalt: Der Mann soll an einem Septembermorgen des vergangenen Jahres in die Wohnung seiner Lebensgefährtin (55) im Briller Viertel eingedrungen und die im Bett liegende Frau gewürgt und mit Fäusten und einem Hammer geschlagen haben.

Am gestrigen Mittwoch musste sich der unter anderem in einem Fall wegen Körperverletzung vorbestrafte Mann vor dem Schöffengericht verantworten. Der Vorwurf: gefährliche Körperverletzung.

Geklärt ist der Fall allerdings noch lange nicht. Am Mittwoch wies der 50-Jährige die Vorwürfe zurück. Seine damalige Freundin — laut Anklage das Opfer — habe damals getrunken und sei nach einem verbalen Streit unter anderem gegen einen Schrank gestürzt. Von den Verletzungen habe er Fotos gemacht, um sich gegenüber der Polizei abzusichern. Grund: Seine damalige Partnerin, die mit ihm zusammen wohnte, habe ihm schon mehrfach mit Anzeigen gedroht. Als das Gericht ein Foto zeigte, dass die 55-Jährige mit einem blauen Auge zeigte, sagte der Angeklagte, so habe er seine Partnerin damals nicht gesehen.

Alkohol gehörte nach Aussage des 50-Jährigen zum Alltag des Paares. Zum Mittagessen habe man üblicherweise Wodka getrunken — eine halbe Flasche oder mehr. Das angebliche Opfer wurde nicht gehört. Grund dafür: Der Prozess soll Ende Januar des kommenden Jahres neu aufgerollt werden. Unter anderem will das Gericht bis dahin einen Gutachter beauftragen. Der soll Fakten zu den Verletzungen der Frau liefern.

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