Post Boutique Hotel: Jetzt geht der Umbau richtig los

Weil es beim Bauherrn aus Duisburg Verzögerungen gibt, muss das Pächterpaar die Eröffnung verschieben.

Post Boutique Hotel: Jetzt geht der Umbau richtig los
Foto: Kitzig Interior Design GmbH

Zentrum. Anke Hartmann und Arnt Vesper haben schon genau im Kopf, wie es aussehen soll. Die Lobby, der Gastrobereich, die Zimmer — alles ist schon fertig designt, wie das Hotelierpaar auf großen Bildern zeigt. Doch bis Gäste ihren Besuch im Post Boutique Hotel genießen können, wird es noch dauern. Die ehemalige Post am Kolk ist zwar entkernt worden — viel mehr ist aber noch nicht passiert. Ursprünglich sollte im Januar kommenden Jahres eröffnet werden, dann hieß es Spätsommer und nun Herbst 2018. Der Grund der Verzögerungen liege beim Bauherrn, sagen Hartmann und Vesper, die das Erdgeschoss, weitere Etagen und insgesamt gut 3000 Quadratmeter gepachtet haben. „Wir wären jetzt eigentlich schon beim Innenausbau.“

Post Boutique Hotel: Jetzt geht der Umbau richtig los
Foto: Andreas Fischer

Der Umbau liegt bei der Cosimo GmbH in Duisburg, die den denkmalgeschützten Bau 2015 erworben hatte. Die Planung sei dann für Cosimo doch aufwändiger gewesen als gedacht, so Vesper, der als Beispiel das Thema „Erhöhter Brandschutz“ nennt. Jetzt sollen aber die Arbeiten starten. „Das wurde uns so zugesagt.“ Vesper geht von neun Monaten für den Umbau aus. „Wir brauchen dann knapp drei Monate für den Innenausbau.“

Das Unternehmen aus Duisburg war trotz mehrfacher Anfragen bis Montag nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Neben dem Hotelbetrieb gibt es auch eine Büroetage, die Cosimo vermieten will. Die Post im Erdgeschoss — offiziell eine Postbank-Filiale — bleibt.

So eine Verzögerung sei immer ärgerlich für Hoteliers, räumt Vesper ein, der bekanntlich mit seiner Frau das Golfhotel in Sprockhövel betreibt. Zumal es schon erste Buchungen gegeben habe. „Den Kunden mussten wir wieder absagen.“ Sorgen, dass die nicht mehr wiederkommen, habe er aber nicht. Denn das Post Boutique Hotel werde in Wuppertal einzigartig vom Design her. Art déco, im Stil der 1930er Jahre.

„Das zieht sich bis in die Badezimmer“, erklärt Anke Hartmann, die gemeinsam mit einer Design-Agentur das Innenleben des zukünftigen Hotels konzipiert hat — angelehnt auch an die Historie des Hauses. So wird sich auch die Nutzung als Post in den Zimmern wiederfinden, „aber nicht mehr so in dem Maße, wie ursprünglich geplant“, sagt Hartmann und zeigt den Entwurf eines Raums. Eine Reminiszenz ist aber geblieben, etwa in den großformatigen Bildern von Briefmarken an der Wand.

Bodengleiche Duschen, ein Gastrobereich mit offener Küche und, und, und — „es wird besonders“, sind die beiden Hoteliers überzeugt, denen deshalb vor der Konkurrenz nicht bange ist (siehe Kasten). Zumal die Betriebe unterschiedliches Publikum ansprechen. Das neue Hotel am Kolk (Zimmerpreise ab 69 Euro) richte sich an Übernachtungs- und Wochenendgäste in Wuppertal.

Doch nicht nur die Gäste sollen sich wohlfühlen. „Es wird ein offenes Haus“, kündigt Vesper an. So plant er unter anderem eine Außengastronomie am Kolk, vor der Lobby mit ihren bodentiefen Fenstern. Ein Grund mehr, warum er — wie viele andere Elberfelder und unter anderem auch die Lokalpolitiker — auf eine Neuplanung des Platzes hofft, der bislang als schmuckloser Parkplatz sein Dasein fristet. Aus der Not, dass es mit der Hotel-Eröffnung jetzt noch etwas dauert, will das Hotelier-Paar im übrigen eine Tugend machen — und demnächst unter anderem Events auf der Baustelle anbieten.

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