Wuppertal-Elberfeld Politiker fordern eine Parkplatz-Studie

Die Elberfelder Nordstadt soll modellhaft untersucht werden.

Wuppertal-Elberfeld: Politiker fordern eine Parkplatz-Studie
Foto: Andreas Fischer

Nordstadt. Parken in dicht besiedelten Wohngebieten wie der Elberfelder Nordstadt stellt nicht nur Autofahrer vor Probleme. Daher fordern der Verkehrs- und der Ordnungsausschuss von der Stadt nun eine Studie, die sich mit diesem Thema beschäftigt und Lösungen findet. Diese sollen in einem Konzept niedergeschrieben werden. Erste Ergebnisse erwarten die Politiker bis Ende des ersten Quartals 2017.

Fehlende Parkplätze und dadurch bedingt falsch parkende oder ständig um den Block kreisende Fahrzeuge bedeuten Belastungen für alle Anwohner. Das haben die Politiker der SPD-Fraktion festgestellt, die den Prüfantrag in die beiden Gremien eingebracht haben. In dem Konzept, das sich die Ideengeber Sedat Ugurman und Heiko Meins vorstellen, sollen „besonders die veränderten Rahmenbedingungen“ berücksichtigt werden. Wie entwickeln sich Autoverkehr, öffentlicher Nahverkehr und die „Fahrradstadt Wuppertal“?

Auch zu neuen Angeboten der Parkraumbewirtschaftung würden die Ausschussmitglieder gern etwas erfahren. Deshalb soll das Stadtquartier der Elberfelder Nordstadt modellhaft untersucht werden. Zur Vorgehensweise haben sich Sedat Ugurman und Heiko Meins bereits Gedanken gemacht: „In einem ersten Schritt erstellt die Verwaltung eine Sachstandsanalyse, die neben dem ruhenden Verkehr auch die Auswirkungen von Parksuchverkehren aufzeigt.“ Dazu können sie sich eine Zusammenarbeit mit dem Fachzentrum Verkehr der Bergischen Universität vorstellen. Ob sich die Uni mit dem Thema befasst, steht aber noch nicht fest. Bislang hat die Verwaltung noch keinen Kontakt mit den Verantwortlichen aufgenommen.

Auch Kooperationen mit den in Wuppertal ansässigen Unternehmen der Mobilitätsbranche finden die Politiker sinnvoll. Eine „eingehende Bürgerbeteiligung“ setzen sie voraus. „In einem zweiten Schritt werden von der Verwaltung Handlungsoptionen aufgezeigt, mit denen den negativen Auswirkungen des ruhenden Verkehrs und der Parksuchverkehre entgegengewirkt werden kann.“ Ugurman und Meins erhoffen sich davon eine höhere Lebensqualität in dicht besiedelten Quartieren. Volker Dittgen (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, verspricht sich davon unter anderem, dass in Notfällen in den Quartieren schnelle Hilfe möglich ist: „In der Nordstadt gibt es ein wirkliches Problem. Da ist es so, dass die Feuerwehr stellenweise gar nicht durchkommt.“

Skeptisch, was die Ergebnisse dieses Konzepts sein sollen, ist hingegeben Thomas Kring. Er ist nicht nur Anwohner in der Nordstadt, sondern auch Sprecher der SPD in der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld.

„Die BV ist zu dem Thema gar nicht angehört worden“, kritisiert Kring den Antrag seiner Parteigenossen. „Mir erschließt sich auch nicht, welche Wege über solche Konzepte neu gedacht werden sollen.“ Schon jetzt hätten die Nordstädter vergleichsweise wenige Autos, nutzten häufig den Nahverkehr oder würden zu Fuß gehen. „Fahrräder sind aufgrund der Topographie eher schwierig“, findet Thomas Kring.

Den Bau von Tiefgaragen oder Parkhäusern hält er für nicht realisierbar. „Um das rentierlich zu betreiben, müssten Stellplatzmieten erhoben werden, die keiner bezahlen will“, vermutet der Elberfelder. Kostenpflichtiger Parkraum in ähnlichen Lagen, wie an der Lederstraße oder unter dem Deweerthschen Garten, seien seiner Kenntnis nach häufig nicht ausgebucht.

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