Polis Convention: Die Messe für Balance in den Städten

Der Wuppertaler Professor Johannes Busmann lädt die Fachwelt für morgen nach Düsseldorf ein.

Polis Convention: Die Messe für Balance in den Städten
Foto: polis Convention

Es geht um Geld, denn es geht immer auch um Geld, wenn Unternehmer oder Projektentwickler sicht treffen. Das ist bei der Polis Convention nicht anders, die morgen in Düsseldorf auf dem Böhler Areal eröffnet wird. In diesem Fall geht es aber um mehr als Geld, auch wenn die noch junge Veranstaltung des Wuppertaler Professors Johannes Busmann mittlerweile einen Umsatz von gut einer Million Euro erreicht hat. Es geht um Innenstadtentwicklung, es geht um das Zusammenspiel von Planung und Immobilienwirtschaft. Es geht letztlich um die Frage, wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen Millionen von Menschen künftig in Städten leben.

Denn die Welt verändert sich rapide. Internethandel und Digitalisierung sind die Treiber. Davon weiß auch Wuppertal ein Lied zu singen. Die Citys von Elberfeld und Barmen befinden sich seit Jahren in einem zunehmend schneller verlaufenden Veränderungsprozess. Die Polis Convention beschreibt solche Prozesse, sie befasst sich mit den Akteuren. Und das tut sie mit steigender Resonanz.

Die Messe ist die Fortentwicklung des Polis-Magazins für Architektur und Stadtentwicklung, das Busmann Anfang der 1990er Jahre gegründet hat. Es erschien unregelmäßig, aber wenn, dann mit bundesweiter Resonanz. Busmann war einer der Ersten, die Stadt- und Immobilienentwicklung zusammengedacht und Stadtplaner mit der Immobilienwirtschaft zusammengebracht haben, zunächst nur im Magazin, seit 2015 nun auch persönlich auf dem Böhler Areal in Düsseldorf. Seine Messe sieht der Wuppertaler Uni-Professor für Mediendesign und Kommunikation als Ergänzung der Immobilienmesse Expo Real in München. Während es dort um die ganz großen Investitionen geht, befassen sich Busmann und seine Messekunden auch mit konzeptionellen Fragen. Dass die Polis Convention diesmal mit „Gravity — Stadt in Balance“ übertitelt ist, taugt dafür als Beleg. Und dass die Messe seit ihrem Start kontinuierlich wächst, zeigt, dass Gesprächsbedarf besteht — weit über Nordrhein-Westfalen hinaus. „Wir haben Teilnehmer aus Bremen, Frankfurt, Kiel und auch aus den Niederlanden“, sagt Busmann. Das Gros kommt aber aus NRW.

Das bevölkerungsreichste Bundesland ist aus Sicht Busmanns die „einzige Agglomeration in Deutschland für Urbanität“. Mit anderen Worten: NRW wiegt im globalen Vergleich durch seine fast 18 Millionen Einwohner schwerer als München, Hamburg oder gar Berlin. Die Niederländer hätten Nordrhein-Westfalen als Verteilgebiet für ihre Häfen längst erkannt. Mit der Polis Convention will Busmann dazu beitragen, dass Nordrhein-Westfalen auch in Deutschland das Gewicht bekommt, das ihm seiner Meinung nach zusteht.

Mit seiner Veranstaltung hat Johannes Busmann in der deutschen Messelandschaft längst große Aufmerksamkeit erzeugt. Die Köln Messe ist an einer Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler interessiert. „Aber dort sind die Gebäude nicht so geeignet“, sagt er. Auch Frankfurt habe angefragt. Doch dort ist das Einzugsgebiet mit knapp 5,5 Millionen Einwohnern im Vergleich zu NRW viel zu klein.

Für die nächsten drei Jahre ist das Böhler Areal in Düsseldorf an der Grenze zu Meerbusch als Veranstaltungsort geplant. Wie es danach weitergeht, hängt von der Entwicklung ab. Bisher ist die Veranstaltung in jedem Jahr größer geworden. „Wohin das letztlich führt, müssen wir sehen“, sagt Busmann.

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