Pinguine und die Gefahr von Malaria

Die Vögel können sich auch in Deutschland mit dem Erreger anstecken — durch Mücken.

Wir kennen Malaria als Reisekrankheit in tropischen Ländern, die von Mücken übertragen wird und gegen die man vorab Medikamente nehmen kann. Für Pinguine ist Malaria allerdings auch in Deutschland eine ganz reale Gesundheitsgefahr. Sie sind hochempfänglich für den Erreger, der auch in ihrer Heimat vorkommt. Er vermehrt sich jedoch auch in den hiesigen Mücken und jeder Zoo kennt das Problem.

Dr. Wiegmanns

Zoogeschichten

Unsere Brillenpinguine leben auf einer Freiluftanlage und sind daher ebenfalls gefährdet. So windig wie an der afrikanischen Küste, dem Heimatgebiet der Brillenpinguine, ist es hier oft nicht — daher fühlen sich die Mücken hier wohler. Eine leichte Infektion mit dem Malaria-Erreger ist sogar hilfreich und wichtig für junge Pinguine, so entwickelt der Vogel natürliche Abwehrmechanismen und ist im nächsten Jahr besser gewappnet. Eine starke Infektion hingegen führt zu schweren Entzündungen und der Pinguin kann daran sterben. Wie so oft, gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.

Unsere jungen Pinguine, die noch keine Abwehrmechanismen entwickelt haben, müssen daher regelmäßig eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Das Blut wird unter dem Mikroskop auf die Malaria-Erreger untersucht. Falls eine Infektion vorliegt, die ein bestimmtes Maß übersteigt, wird das Tier mit Medikamenten gegen Malaria behandelt. Der Pinguin bekommt dann täglich einen Fisch, in dem die Tierpfleger eine Tablette versteckt haben. So wird die Infektion auf ein verträgliches Maß abgesenkt und Pinguine und Tierärzte können beruhigt den Sommer genießen.

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