Philipp Rösler löst im Tal gemischte Gefühle aus

Wuppertaler Liberale bewerten den Bundesvorsitzenden unterschiedlich.

Wuppertal. Die Diskussion um den heftig kritisierten und umstrittenen Bundesvorsitzenden der FDP, Philipp Rösler, beschäftigt auch die Wuppertaler FDP-Fraktion. Fraktionsvorsitzender Jörn Suika geht davon aus, dass die andauernde Personaldiskussion der FDP schadet und macht aus seinem Missfallen gegenüber Rösler keinen Hehl. „Wir wollen einen Bundesvorsitzenden, der etwas ruhiger als Guido Westerwelle ist, aber das war eine Fehlentscheidung“, konstatiert Suika.

Er unterstellt Rösler, dass dieser keine Außenwirkung habe. Daher geht Suika davon aus, dass Rösler schon bald abgelöst werde. Suikas Prognose: Die FDP geht mit einem Interimskandidaten in die Bundestagswahl — und schon in wenigen Jahren wird Christian Lindner Vorsitzender der Liberalen im Bund.

Manfred Todtenhausen, Wuppertaler Bundestagsabgeordneter der FDP bezieht gänzlich anders Stellung: „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um Personaldiskussionen zu führen.“ Todtenhausen stellt zudem klar: „Rösler ist ein ruhiger Parteivorsitzender, aber er leistet eine ganz hervorragende Arbeit.“ Todtenhausen kann das nach eigener Aussage beurteilen, denn als Mitglied des Wirtschaftsausschusses bekomme er täglich Röslers Arbeit als Bundeswirtschaftsminister mit, wie er anmerkt.

Todtenhausen macht klar, dass er sich nicht an der Demontage des FDP-Bundesvorsitzenden beteiligen wird: „Ich bin zwar Handwerker, aber ich nehme nicht die große Säge in die Hand.“

Der Wuppertaler Landtagsabgeordnete Marcel Hafke forderte ebenfalls ein Ende der Personalquerelen und attestiert Rösler, dass dieser sich in einer schwierigen Situation befinde. Hafke rät, nun erst einmal die Landtagswahl in Niedersachsen abzuwarten und dann zu überlegen, ob nicht ein anderer Spitzenkandidat besser geeignet sei, um in die Bundestagswahl zu ziehen.

Hafke könnte sich gut vorstellen, dass Rainer Brüderle diese Funktion übernimmt. „Brüderle hat doch schon oft genug bewiesen, dass er ein sehr guter Wahlkämpfer ist“, stellt Hafke fest. Der Bundesvorsitz, so überlegt er, müsse davon nicht betroffen sein.

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