Pflege: Drei neue Anlaufstellen in Wuppertal

Als erste bergische Kommune bietet Wuppertal Stützpunkte an, die Pflegebedürftigen und deren Angehörigen im Alltag helfen. Hintergrund ist der Rechtsanspruch auf Pflegeberatung.

Wuppertal. Ein einklagbarer Rechtsanspruch auf umfassende Hilfe durch einen Pflegeberater - seit Januar 2009 besteht dieses Recht für jeden Pflegebedürftigen. Klar war, dass Kassen und Kommunen mit dieser Änderung im Rahmen der Pflegereform neue Wege gehen müssen.

Seit gestern bietet Wuppertal als erste Kommune im bergischen Städtedreieck und sechste in NRW dazu die maßgeschneiderten Einrichtungen an: drei Pflegestützpunkte, die jeweils unter einem Dach ein Maximum an Service bieten.

Aufgabe der Stützpunkte ist es, den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen bei der Organisation ihres Alltags zu helfen. Bislang war es keine leichte Aufgabe, einen Platz im Altersheim zu beschaffen, Betreuung daheim zu organisieren und die jeweilige Finanzierung zu klären. Denn einerseits musste man oftmals lange Wege zu den jeweiligen Institutionen in Kauf nehmen, andererseits bereitete es vielen Menschen große Mühe, die jeweiligen Anträge vorzubereiten und sich in der Vielzahl der Angebote einen soliden Überblick zu verschaffen.

In den Pflegestützpunkten wird künftig der Zugriff auf kompetente Beratung unter einer einzigen Adresse verfügbar sein. Den Weg zu diesem Angebot an die Betroffenen hat die Stadt in Kooperation mit der Barmer GEK und der AOK, den beiden mitgliederstärksten Pflegekassen, geebnet.

Als die Gesetzesänderung beschlossen wurde, sei man skeptisch gewesen, sagt Wuppertals Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD). Da nämlich vom Bund vorgesehen war, dass je ein Stützpunkt für 20 000 Einwohner zur Verfügung stehen sollte, musste Wuppertal die Einrichtung von immerhin 18 Stützpunkten in Erwägung ziehen. Erst die Bündelung der Leistungen habe eine Lösung in greifbare Nähe gerückt, ein Modell, dem dann auch das Land NRW folgen konnte.

Im Rahmen einer umfassenden Zusatzausbildung werden die Pflegeberater der Kassen für ihre künftigen Aufgaben vorbereitet. Sie erteilen Auskünfte zu Pflegeleistungen, Pflegediensten, Versicherung, Sozialhilfe, Krankenhäusern und Wohnberatungsstellen und helfen jeweils bei der Antragstellung. Unterstützt werden sie dabei von Mitarbeitern der Stadt.

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