Parkinson-Kranke gehen in der Gruppe aus sich heraus

Gut für Wuppertal fördert belebende Treffen in der Philippuskirche.

Parkinson-Kranke verlieren mit jedem Tag mehr und mehr Nervenzellen. Menschen mit der schwierigen Diagnose leiden daher unter Muskelzittern und verlieren ihre Standsicherheit. Ihre Motorik verlangsamt sich, das Sprechen fällt schwer. „Die Leute mit Parkinson verstecken sich oft“, weiß Uwe Brehm (58). Er schafft als Regionalleiter der Gruppe Parkinson Wuppertal eine Ausnahme von dieser Regel. Bei den Treffen, die zwei Mal im Monat in der Philippuskirche am Uellendahl stattfinden, haben regelmäßig 45 bis 50 Menschen die Möglichkeit, aus sich herauszukommen. Geholfen wird nicht nur Erkrankten, sondern auch Angehörigen. Das gemeinnützige Projekt wird von „Gut für Wuppertal unterstützt“.

Seit Brehm die Gruppe leitet, möchte er den Menschen mehr bieten als ein regelmäßiges Kaffeetrinken. Auf dem Programm stehen Ausflüge, Vorträge und spezielle Sporteinheiten, die den Betroffenen dabei helfen, die Begleiterscheinungen der Krankheit zu verlangsamen. Dabei hilft die sogenannte „BIG-spezifische Bewegungstherapie“. Durch intensive Wiederholungen mithilfe speziell ausgebildeter Therapeuten können Patienten wieder auf ungenutzte Bewegungsmöglichkeiten zugreifen und diese im Alltag einsetzen. Mit den Spenden, die bereits über „Gut für Wuppertal“ geflossen sind, konnte die Gruppe Wuppertaler Physiotherapeuten und eine Logopädin speziell in Therapieformen für Parkinson-Erkrankte ausbilden. Zudem machten die Spender bereits einen Tagesausflug und die Weihnachtsfeier für die Gruppe möglich. Unvergessliche Momente, so Brehm. Die nächste Tour nach Hamburg ist bereits geplant.

Ein Problem für die Gruppenmitglieder ist noch die Mobilität. So ist die Fahrt zum Treff in Uellendahl immer wieder ein Thema. Viele würden die Fahrt im öffentlichen Bus scheuen. „Es besteht immer die Gefahr umzufallen“, sagt Uwe Brehm. Für Menschen im Rollstuhl werden öffentlich geförderte Fahrten angeboten. „Aber die Parkinson-Erkrankten kommen mit einem Rollator klar und sitzen nicht im Rollstuhl“, sagt Brehm, der kritisiert, das Menschen mit Parkinson durchs Raster fallen.

„Unser Traum ist daher ein eigener Bus, der die Menschen zu unseren Treffen bringt“, sagt der Leiter der Selbsthilfegruppe, hinter der die Deutsche Parkinson Vereinigung steckt. Damit das realisiert werden kann, ist die Gruppe auf weitere Spenden angewiesen.

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