Opernsänger kicken mit Spielern des WSV

Der Wuppertaler Opernchor hat sich für eine Kampagne mit dem WSV getroffen. Und es wurden nicht nur Fotos gemacht.

Opernsänger kicken mit Spielern des WSV
Foto: Patricia Friedek

Ein außergewöhnliches Schauspiel erlebten in der vergangenen Woche einige Schwebebahn-Fahrgäste: Aus der Oper marschierten zwölf Herren des Opernchors mit Frack und Zylinder Richtung Haltestelle. Oben angekommen begrüßen sie freundlich die Familie, die auf die Bahn wartet. Kurz darauf stimmt Direktor Markus Baisch „Torrero“ an, ein Stück aus der aktuellen Oper „Carmen“. Die lauten Stimmen erfüllen die ganze Haltestelle — und bestimmt noch darüber hinaus.

Nicht nur für die Zuschauer ist die Situation ungewöhnlich, auch für die Opernsänger. „Es kommt nicht oft vor, dass der Chor mal rauskommt“, sagt Jelena Löckner von den Wuppertaler Bühnen. Grund für die Aktion ist eine Werbekampagne der Wuppertaler Bühnen, für die der Fotograf Jens Großmann Fotos von dem Chor in ungewöhnlichen Situationen macht.

An diesem Tag ist es ein Fotoshooting mit dem Wuppertaler SV. Die Fotos sollen dann als Plakat an der Schwebebahn, auf Postkarten und bei verschiedenen Online-Medien veröffentlicht werden.

„Da viele Leute aus dem Chor schon lange in Wuppertal leben, soll dadurch die Liebe zur Stadt ausgedrückt werden“, so Löckner. Der Chor möchte sich präsentieren und Wuppertalern in der Stadt begegnen. So war auch der Damenchor bereits auf dem Ölberg, um sich fotografieren zu lassen.

In der Schwebebahn singt der Chor dann nach Anweisung des Direktors etwas leiser — aus Rücksicht auf ein schlafendes Kind. Doch immer wieder summt der eine oder andere eine Melodie vor sich hin.

Joachim Bauer singt seit 2001 als Bass im Chor. Er kommt aus Wuppertal und kennt den WSV noch aus Bundesliga-Zeiten. Daher sei es jetzt eine schöne Erfahrung, Fotos mit dem Verein zu schießen, sagt er.

An der Haltestelle Stadion am Zoo angekommen, laufen die Opernsänger auch wieder „Torrero“-trällernd die Treppe hinunter und zum Stadion. „Ich finde es eine nette Idee, es ist lustig“, sagt Chordirektor Markus Baisch auf dem Weg dorthin. Er habe so etwas in der Art schon einmal gemacht, in Neustrelitz. Zwar sei die Kleidung nicht ideal — die Sonne strahlt bei 29 Grad gnadenlos vom blauen Himmel — trotzdem werde er ein bisschen mit Fußball spielen.

Auch der WSV freut sich über die Zusammenarbeit mit dem Opernchor: „Es ist eine schöne Erfahrung, Kultur und Sport zusammen zu bringen“, sagt WSV-Sprecher Sebastian Schorre.

Und schon bald geht es ans Shooting: Fotograf Jens Großmann stellt die WSV-Spieler dafür gemeinsam mit den Opernsängern auf die Tribüne — immer abwechselnd einer im Frack neben einem im Trikot. Auch hier singen die Opernsänger wieder, während die WSV-Spieler ihre Schals hochhalten.

Im Anschluss stellen sich die Spieler mit den Opernsängern noch auf den Platz und spielen Fußball. Joachim Bauer stellt sich sogar zum Elfmeterschießen gegen Linksverteidiger Angelo Langer vor das Tor — und ist beim zweiten Versuch sogar erfolgreich und bekommt Applaus von seinen Chorkollegen. Die Opernsänger treffen sich öfter zum Kicken mit den Kollegen vom Orchester, erzählt er.

„Jetzt wo die WM läuft, ist es schön, mal selbst auf dem Rasen im Stadion zu stehen und die Dimensionen zu sehen“, sagt er.

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