Wuppertal Nur wenige Autofahrer ließen den Wagen stehen

Die Organisatoren sprechen dennoch von einem Erfolg.

Wuppertal: Nur wenige Autofahrer ließen den Wagen stehen
Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Mit Alternativen zum Auto brachten zahlreiche Initiativen die Menschen in Bewegung. Während die Mitglieder von Utopiastadt am Mirker Bahnhof kostenlos Fahrräder an potenzielle Trassenpendler verlieh, verteilten die Mitglieder der IG Fahrradstadt Backwaren und Kaffee, um die nötigen Kräfte zu mobilisieren. „Da sind einige Leute gekommen, die den Artikel in der WZ gelesen hatten“, sagte Projektkoordinator Tobias Freitag. So spontan Massen bewegen zu können, hatte er nicht erwartet. „Wir haben einen ersten Schritt getan, um das Thema überhaupt in das Bewusstsein zu tragen.“

Freitag lobte die vielen Initiativen, die in kurzer Zeit ein abwechslungsreiches Programm zum autofreien Tag zusammen gestellt hätten. In einem Bike-Bus boten Asta, ADFC und Der Grüne Weg den Fahrgästen Gelegenheit, sich gemeinsam abzustrampeln. Mit Muskelkraft ging es zur Uni, auf die Südhöhen und sogar bis nach Düsseldorf. Wie sich mit Rad und Bahn bequem pendeln lässt, konnten die Wuppertaler bei Probefahrten auf dem Faltrad ausprobieren. Damit sich künftig auch der Wocheneinkauf umweltfreundlich erledigen lässt, stand Lastenrad Fienchen für eine Führerscheinprüfung zur Verfügung. Bei einem Stadtteilspaziergang der Awo-Quartiersentwicklung durch Katernberg und einer Radtour des Vereins Neue Ufer entlang der Wupper hatten die Bürger Gelegenheit, ihre Umgebung entschleunigt zu entdecken.

Bei einer Stichprobe hat die WZ-Redaktion die Frequenz am Robert-Daum-Platz ermittelt: Am Mittwochnachmittag passierten von der Tannenbergstraße in Richtung Briller Straße 2700 Fahrzeuge in der Stunde die Kreuzung, in Gegenrichtung waren 1560 unterwegs. Am Donnerstag waren etwa zur gleichen Zeit 2160 Autos zur Autobahn unterwegs, in Gegenrichtung waren es 1440 pro Stunde.

„Natürlich war die Resonanz in diesem Jahr noch nicht so groß. Das war so kurzfristig nicht zu erwarten“, sagte Tobias Freitag. Er habe eine Frau getroffen, die mit großen Aufwand am frühen Morgen ihre Kinder autofrei zur Schule gebracht hat und dann selbst mit dem Rad auf dem Weg zur Arbeit war. „Dafür möchten wir im nächsten Jahr Tausende begeistern.“ Damit das gelingt, sei es ein guter Auftakt gewesen. „Wir wollten den autofreien Tag bekannt machen. Insofern war es ein Erfolg.“ domi

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