Notrufsäulen an der L 74 sind abgeschaltet

Die Telekom hat ihre Geräte an vierspurigen Landstraßen eingepackt.

Wuppertal. Autofahrer wundern sich schon: Seit einigen Tagen sind die Notrufsäulen entlang der L 74 zwischen Müngsten und Sonnborn und auch die Säulen an der Solinger Stadtautobahn L 141 nicht mehr in Betrieb.

Grund: Die Deutsche Telekom, die in Nordrhein-Westfalen einen Großteil der Notrufsäulen auf Land- und ausgebauten Kreisstraßen unterhielt, hat hierfür die Verträge mit den Kommunen, Landkreisen und dem Innenministerium NRW gekündigt. Dies bestätigte George McKinney, Pressesprecher des Unternehmens.

Auf den beiden vierspurigen Schnellstraßen sind 14 Rufsäulen betroffen. Sie sind inzwischen abgeschaltet, mit Plastiktüten überspannt und mit Flatterband verklebt. „Wir bauen seit Wochen bundesweit sukzessive unsere Notrufsäulen ab. Nur auf Bundesautobahnen bleiben sie vorerst erhalten“, erläutert der Telekom-Sprecher und nennt den Grund dafür: „Die meisten Notrufsäulen sind inzwischen 40 Jahre alt. Es gibt einerseits keine Ersatzteile mehr dafür, andererseits haben die Notrufsäulen im Zeitalter der Mobiltelefone inzwischen ihre Bedeutung nahezu verloren.“

Zudem gebe es in den Leitstellen von Polizei und Feuerwehr inzwischen die Möglichkeit, bei Notfällen Ortungen von Mobiltelefonen vorzunehmen.

Dies wird auch in der gemeinsamen Leitstelle der Feuerwehren Wuppertal und Solingen bejaht. Doch es gibt auch im Bergischen ländliche Bereiche wie Burg oder Müngsten, in denen es noch ein sehr grobes Raster in der Mobilfunkabdeckung gibt. Die im badischen Winnenden beheimatete Björn-Steiger-Stiftung hatte Mitte der 80er Jahre Notrufsäulen entlang der L 141 gesponsert. Damals übernahm die Deutsche Bundespost zunächst die Kosten für die Unterhaltung dieser stationären Notruftelefone. Aber auch die sind aus wirtschaftlichen Gründen außer Betrieb gesetzt.

Denn die Stiftung baut seit Jahren bundesweit ihre eigenen Notrufmeldeeinrichtungen auf Landstraßen ab. Nur in Baden-Württemberg sollen 1700 Rufsäulen erhalten bleiben, wie Sprecherin Anna Eberchart sagte.

Hier sei die Mobilfunkabdeckung noch nicht so fortgeschritten wie im Bergischen Land mit den vielen Sendemasten. Eberchart: ,„Deshalb unterstützen wir einen Versuch in Hessen für eine Standorterkennung in Gebieten mit geringer Mobilfunkabdeckung.“

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