Nordstadt-Mord: Familienvater (43) angeklagt

Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann seine Frau (47) mit zwei Schüssen in den Kopf getötet.

Elberfeld. Die Staatsanwaltschaft hat gegen einen türkischen Familienvater Anklage wegen heimtückischen Mordes erhoben. Am 15. Januar dieses Jahres soll der 43-Jährige seine getrennt von ihm lebende Ehefrau in deren Wohnung am Höchsten erschossen haben.

Laut Anklage hatte der Mann seine Frau in den Mittagsstunden besucht. Im Wohnzimmer saßen beide auf der Couch. Unvermittelt habe der 43-Jährige eine 9-Millimeter-Pistole gezogen und seiner Frau zwei Mal in den Kopf geschossen.

Danach soll er erst Verwandte angerufen, dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet haben. Als der Notarzt eintraf, war der Frau nicht mehr zu helfen. Der schwer verletzte mutmaßliche Todesschütze soll bei seiner Festnahme die Waffe noch in der Hand gehabt haben. Er wurde zunächst ins Justizkrankenhaus Fröndenberg gebracht, befindet sich mittlerweile in "regulärer" U-Haft.

Zu den Vorwürfen hat er bislang geschwiegen, heißt es seitens der Ermittler. Die gehen von einem Beziehungsdrama aus. Wie berichtet, soll das Paar bis zum 7. Oktober 2009 unter einem Dach in Wuppertal gelebt haben. Nach der Trennung zog die Frau am Höchsten in eine Wohnung im zweiten Stock. Und sie nahm die gemeinsame Tochter (11) mit. Was am Tattag zwischen den Eltern vorgefallen ist, bevor die Schüsse am Höchsten fielen, ist offen. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass die Frau arg- und wehrlos war, nicht wusste, dass ihr Mann eine Waffe bei sich hatte. Fakt ist: Die Ermittler haben den 43-Jährigen auch wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt. Für die sichergestellte 9-Millimeter-Pistole habe er nicht die erforderliche Erlaubnis besessen.

Und: Vor und nach der Trennung hat es keine Einsätze wegen häuslicher Gewalt gegeben. Der 43-Jährige - er hat ebenfalls in Elberfeld eine Wohnung - war zuvor nie wegen anderer Gewalttaten aufgefallen.

Die Tochter des Paares war zum Tatzeitpunkt noch in der Schule. Der Opferschutz der Polizei kümmerte sich um das Kind. Es wurde anschließend bei Verwandten in Wuppertal untergebracht.

Sollte die Anklage vom Landgericht zugelassen werden, ist mit einem Prozess nicht vor August dieses Jahres zu rechnen.

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