Nordbahntrasse hat wichtige Planungs-Hürde genommen

Kosten und Entwürfe werden nun von der Stadt geprüft. Geplanter Baubeginn ist Frühjahr 2010.

Wuppertal. "Es ist vollbracht, wir haben den ersten Meilenstein gesetzt." Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertal Bewegung, ist guter Dinge. Grund für die Freude von Gerhardt ist ein Etappensieg auf dem steinigen Weg zur Nordbahntrasse. Die Wuppertal Bewegung und die Ingenieure der Stadt haben es zusammen geschafft, die Entwurfsplanung sowie die Kostenberechnung für die Nordbahntrasse zu erstellen.

Dutzende von Aktenordnern mit mehr als 250 Einzeplänen wurden erarbeitet und der Stadt überreicht. Die will nun bis etwa Mitte Dezember die Planung überprüft haben. Dann gehen die Daten an die Bezirksregierung Düsseldorf, und es geht weiter mit der Trasse.

"Reinhard Beck, der Geschäftsführer des Ronsdorfer Ingenieurbüros Beck, ist ein absoluter Glücksfall für die Trasse und die Stadt", lobt Oberbürgermeister Peter Jung den Einsatz des Ingenieurs, durch dessen "herausragendes Engagement" es überhaupt erst möglich geworden sei, die Planung in diesem Zeitraum zu erstellen.

"Wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, ich bin mir aber absolut sicher, dass wir unseren Zeitplan halten können", sagt Jung und fügt an: "Es gibt für jedes Problem eine Lösung." Damit spielt der Oberbürgermeister auf die Entdeckung des geschützten Kammmolches an, der links und rechts einiger Trassenabschnitte gefunden wurde. Laut Jung habe es sich ausgezahlt, dass es nun ein zusammenfassendes Gutachten für die Trasse gebe und die Stadt daher nicht mehr auf unterschiedliche Einzelgutachten angewiesen sei.

Es bleibt also voraussichtlich dabei: Für die Trasse zwischen Rott und Ostersbaum - dem ersten Teilstück - soll weiterhin der März nächsten Jahres der Baubeginn sein. Nutzbar wäre die Trasse dann ab Juni 2010. Erst wenn die Bezirksregierung die Planungen für dieses Teilstück untersucht und für gut befunden hat, werden auch die nötigen öffentlichen Gelder frei gegeben. Für Carsten Gerhardt, der in der Vergangenheit ja immer den Wunsch geäußert hatte, die Planungen zu beschleunigen, steht nun fest: "Die Zusammenarbeit mit der Stadt war gut." Das sind Töne, die wohl allen Beteiligten gefallen, bei internen Gesprächen hatte es teilweise erheblich geknirscht.

Dass es voran geht, sieht man auch auf der Trasse. Vor fast allen Tunnels werden zurzeit Gerüste aufgebaut. Zum einen, weil die von der Bahn angebrachten Verschalungen abgelöst werden. Die Sachverständigen wollen das Mauerwerk prüfen.

Ein weiterer Grund ist, dass einige Tunnels vor dem Winter gesichert werden. Auf anderen Teilbereichen wurden bereits Schienen entfernt. Die Vorarbeiten sind also zum Teil erledigt, jetzt geht es darum, die Genehmigung der Bezirksregierung zu erhalten. Dann rollen im Frühjahr die Bagger auf der Trasse - und im Sommer schon die ersten Fahrräder.

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