Neues Format: Kunst im Schloss

Den Auftakt in der Lüntenbeck macht Druckgrafiker Stephan Werbeck.

Neues Format: Kunst im Schloss
Foto: Andreas Fischer

Lüntenbeck, das steht vor allem für zauberhafte Märkte, für Konzerte und Spaziergänge. Nun kommt die Kunst hinzu — in organisierter und regelmäßiger Art und Weise. „Kunst im Schloss“ heißt das neue Format, „das ein Forum für Kenner und für ein Publikum sein soll, das zwar nicht kunstaffin ist, aber den Augenschmaus durchaus zu schätzen weiß“, erklärt Antonia Dinnebier vom Mitveranstalter Schloss Lüntenbeck GmbH & Co KG. Den Auftakt macht derzeit der Druckgrafiker Stephan Werbeck mit seiner Ausstellung „Augenschmaus — Nahrung für die Seele“, weil seine Kunst nicht die Räume dekorieren, sondern zur Auseinandersetzung und zum Genuss einlädt.

35 Arbeiten hat der Wuppertaler in den drei Gasträumen samt Eingangsbereich des Schlosscafés in der ehemaligen Wasserburg mit Rittersitz aus dem Mittelalter aufgehängt. Die besondere baulich-historische Atmosphäre spielte bei der Auswahl der Kunst durchaus eine Rolle. Und natürlich die Qualität.

Denn die Veranstalter — neben der Lüntenbeckschen Grundstücksverwaltung sind dies der Gastronom Michael Korona und der Künstler Martin Smida, der die Ausstellungen kuratiert — wollen qualitativ Hochwertiges zeigen. Drei bis vier Mal im Jahr, auf Werbeck folgen Nicole Kreischer (ab 29. Juni) und Annette Marks (ab 12. Oktober).

Der 57-jährige Werbeck zeigt vor allem seine mittel- bis kleinformatigen Druckarbeiten, die mal sehr filigran, mal eher grob daherkommen. Und die zeigen, dass der Künstler gerne experimentiert, verschiedene Drucktechniken ausprobiert. Die Farbauswahl ist feinfühlig, maximal werden vier Farben, meist aber nur zwei übereinander gezogen. Dabei findet eine Entwicklung vom Gegenständlichen (eine Brücke, ein Knabenkopf, eine Kaffeemaschine) zum Abstrakten, kunstvoll Verworrenen oder schwungvoll Hingetupften statt. Stets aber geht es Werbeck um Strukturen, die er oft in beeindruckender Tiefe herausarbeitet. Das längere Betrachten zieht ins Bild hinein, wird zur Entdeckungsreise immer neuer Formen und führt manchmal auch zu „tumultartiger Verwirrung“ (so ein Bildtitel).

Ergänzt wird die Schau durch fünf große Ölgemälde, die Werbeck deutlich farbiger, kräftiger und kontrastreicher verästelt hat. Sie empfangen den Besucher in der Eingangshalle und haben, im Unterschied zu den verschiedenen Drucken, keine Untertitel.

“ Die Ausstellung dauert bis 17. Juni, ist mittwochs bis sonntags, von 12 bis 18 Uhr, oder nach Vereinbarung unter Telefon 0202/2987-687 im Schlosscafé, Lüntenbeck 1, zu sehen.

schloss-luentenbeck.de

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