Neues Bürgeramt: Pässe und Ausweise gibt's in Zimmer 103

Am 1. September nimmt das Bürgeramt die Arbeit auf. Auch die Bürgerbüros werden neu organisiert.

Barmen. Die 1. Etage des Einwohnermeldeamtes am Steinweg 20 wird in Zukunft jährlich für etwa 60.000 Wuppertaler zu einer ganz wichtigen Anlaufstelle. Nur dort, im Zimmer 103 des neu geschaffenen Bürgeramtes, werden ab dem 1. September Personalausweise und Reisepässe ausgegeben. 100.000 Euro investierte die Stadt in den Umbau am Steinweg, im Erdgeschoss müssen wie bisher die Dokumente beantragt werden, dort ändert (und verbessert) sich nichts. Die Passstelle entfällt dafür in den Bürgerbüros ab dem 1. September.

Gestern stellte die Stadt das neue räumliche Angebot des Bürgeramtes — vier Schalter in Zimmer 103 und ein gastfreundlich gestalteter Warteraum — der Öffentlichkeit vor. Oberbürgermeister Peter Jung und Stadtkämmerer Johannes Slawig verbanden damit die Hoffnung, dass das Wartezimmer zukünftig nicht ständig überfüllt sein wird. Denn die Stadt kann zwar ein zusätzliches Raumangebot bieten, zusätzliches Personal wegen des von der Bezirksregierung verhängten Einstellungsstopps gibt es aber nicht.

Sind alle vier Schalter besetzt, dann rechnen Jochen Siegfried, Leiter des Bürgeramtes, und Michael Mehler mit Ausgabe- und Wartezeiten unter zehn Minuten. Allerdings könnten krankheits- oder urlaubsbedingte Ausfälle sowie Personal-Rochaden in Verbindung mit der Besetzung der fünf Bürgerbüros Abweichungen vom „Idealzustand“ mit sich bringen. Schon jetzt sei das Personal an der Grenze der Belastbarkeit angelangt, betonte Jochen Siegfried. Ein wichtiger Grund dafür sei der neue Personalausweis, dessen Bearbeitung wesentlich zeitaufwendiger sei als bei dem alten Ausweis. Die Bearbeitungszeit liege im Schnitt bei 14 bis 18 Minuten statt wie bisher bei sechs bis acht Minuten. Wartezeiten bis über zwei Stunden waren zuletzt keine Seltenheit.

In einem Jahr will die Stadt einen Erfahrungsbericht erstellen und eventuell dann nötige Kurskorrekturen im Zusammenspiel zwischen Bürgeramt und Bürgerbüros vornehmen. Durch die Reduzierung von Personal in den Bürgerbüros will die Stadt jährlich 300.000 Euro Personalkosten sparen und einen entsprechenden Ratsbeschluss umsetzen.

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