Neue Planung: Alles anders beim Café Cosa

Der Gestaltungsbeirat empfiehlt jetzt, den zweiten Siegerentwurf des Architekturwettbewerbes zu realisieren.

Offiziell herrscht Schweigen, was das Café Cosa im sogenannten Wupperpark Ost angeht. Die Planung des Süchtigentreffs dort ist umstritten. Die CDU im Stadtrat hat den Wünschen des Kooperationspartners nur sehr widerwillig entsprochen. Hinter vorgehaltener Hand ist von starken Bauchschmerzen die Rede.

Die scheint derzeit jeder zu entwickeln, der um Informationen gebeten wird. Inoffiziell ist, dass der Gestaltungsbeirat sich dagegen ausgesprochen haben soll, den Siegerentwurf für das Projekt Café Cosa/Infopavillion für das Stadtmarketing zu realisieren. Ein Grund seien die Kosten gewesen, die bei fast 3000 Euro pro Quadratmeter gelegen hätten. Ein weiterer, wichtigerer Grund sei die Aufenthaltsqualität, die der Siegerentwurf mit sich gebracht hätte. Mit anderen Worten: Wenn dort schon ein Süchtigentreff entsteht, sollen die Süchtigen sich dort nicht zu wohl fühlen.

Diese Haltung hat Konsequenzen. Der 2. Preisentwurf ist nach Informationen der WZ für gut 2700 Euro und damit günstiger umzusetzen. Allerdings rechnet die Stadt damit, dem eigentlichen Siegerarchitekten eine Ausgleichszahlung für seinen entgangenen Gewinn zahlen zu müssen. Dafür wäre zwar eigentlich das Unternehmen zuständig, das im Bunker Döppersberg einen Club errichten will und als Bauherr für den Wupperpark Ost auftritt. Es gilt aber als sicher, dass es sich das Geld gegebenenfalls von der Stadt zurückholt und es auch bekommt.

Für alle Wuppertaler bedeutet die Umkehr des Gestaltungsbeirats einen optischen Verlust. Der Siegerentwurf sah einen Gebäudekomplex mit Rasendach und einer ebenfalls begrünten breiten Treppe vor, die auf das Dach führt. Viel Grün für den Wupperpark Ost, so wie es ursprünglich vom Rat auch gewollt gewesen ist.

Der nun favorisierte Entwurf ist nüchterner, sieht zwei Pavillons vor, die an Tankstellen aus den 1950-er Jahren erinnern könnten. Statt Grüns plant der Architekt ein paar Bäume und reichlich Beton, der allerdings so angelegt werden soll, dass er mit ein bisschen Phantasie an die Windungen der Wupper erinnert.

Wie der Wupperpark Ost letztlich bebaut wird, entscheidet der Stadtrat. Und danach wird sich der eine oder andere Verantwortliche vermutlich auch offiziell und öffentlich zur wechselvollen Geschichte des Café Cosa äußern.

Bis Ende dieses Jahres treffen sich die Drogensüchtigen noch in Räumen der Diakonie am Kirchplatz. Wo sie im nächsten Jahr bis zur Fertigstellung des Café Cosa spätestens im Frühjahr 2020 Hilfe und Beratung finden, ist derzeit noch unerklärt.

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