Navigationsgeräte führen Laster in die Irre

Immer wieder stecken fehlgeleitete Lkw auf ihrer Tour durch Wuppertal in der Klemme – müssen mit großem Aufwand befreit werden. Eine Ursache ist die falsche Technik „an Bord“.

Wuppertal. Auch in Wuppertal sorgen sie immer wieder für Aufwand, Ärger und Bergungseinsätze: Schwere Lastwagen werden dann zum Problem, wenn sich ihre Fahrer auf unzureichende Navigationsgeräte verlassen und sich auf engen Straßen und Brücken festfahren. Dann hilft nur noch Bergungstechnik und Geduld - wie neulich in der Lüntenbeck.

Auch die Stadt Wuppertal war an einer ADAC-Studie beteiligt, die das Problem öffentlich machte: Demnach meldeten insgesamt 61 Prozent der befragten Städte zum Teil "erhebliche Probleme" mit navigierten Lastwagen auf Abwegen. Das Phänomen sei auch in Wuppertal "bedeutsam", erklärt Reinhard Behr von der städtischen Verkehrslenkung auf WZ-Nachfrage. Als kritisch gelten gut zehn Stellen im Stadtgebiet, wenn sich Lastwagenfahrer auf der einen Seite vom "Navi" falsch leiten lassen und sich auf der anderen Seite bewusst über Verbotsschilder hinwegsetzen.

Dazu gehört zum Beispiel die Kluser Höhe, wenn sich Lkw von der Ronsdorfer Straße aus auf dem Weg zur Wolkenburg festfahren. Aber auch an der Kohlfurther Brücke spielen sich von Cronenberg aus kommend Lkw-Dramen ab. Während die Stadt betont, Stadtplan- und Navigationsdienste mit aktuellsten Informationen zu versorgen, bringt Fahrlehrer Achim Müller - er bildet seit den 70er-Jahren Lkw-Personal aus - das Problem so auf den Punkt: "Es gibt durchaus gute und bezahlbare Navigationsgeräte speziell für Lkw, aber auf die greift längst nicht jeder Fahrer und jede Firma zurück."

Als Ersatz halte dann ein konventionelles Gerät her - ohne dass Angaben etwa über Tonnagen, Tunnel-Einschränkungen oder Gefahrgut zur Lkw-Routenplanung eingegeben werden können. Hinzu komme, dass viele Fahrer unter Zeitdruck stehen, unzureichende Adressen haben und abseits der Autobahn unterwegs sind, um Lkw-Maut zu sparen. Viele Fahrer müssen sich außerdem aus eigener Tasche ein "Navi" kaufen - und sparen dann am falschen Ende.

Vorsichtsmaßnahme an anderer Stelle: Bei der Umbenennung einer Straße lässt die Stadt das Schild mit der alten Bezeichnung eine Zeit lang unter dem neuen Namen hängen - nicht zuletzt, um Irrfahrten zu vermeiden.

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