Nächstebrecker sorgen sich ums Freibad

Für die Sanierung der Mählersbeck bleiben fünf Millionen Euro weiterhin reserviert — versichert die Stadt.

Nächstebrecker sorgen sich ums Freibad
Foto: Anna Schwartz

Mählersbeck. Groß war die Enttäuschung im Wuppertaler Osten nach Bekanntwerden der Nachricht, dass das traditionsreiche Freibad Mählersbeck nicht kurzfristig saniert werden kann. Weil erhoffte Fördermittel des Bundes nun doch nicht bewilligt wurden und die im städtischen Haushalt vorgesehenen fünf Millionen Euro für die Umgestaltung der Anlage nicht ausreichen würden, scheinen die dringend erforderlichen Arbeiten in weite Ferne zu rücken.

Der Bürgerverein Nächstebreck um seinen Vorsitzenden Hermann Josef Richter befürchtet aber sogar, dass die reservierten Mittel womöglich gar nicht mehr für das Freibad ausgegeben werden sollen und hat sich deshalb mit einem Brief an Oberbürgermeister Andreas Mucke gewandt.

Darin möchte er wissen, was es mit ihm zu Ohren gekommenen „Überlegungen“ auf sich habe, nach denen „die im Haushalt 2016 vorgesehenen fünf Millionen Euro für die Instandsetzung des Freibades Mählersbeck, anderweitig für ein Projekt im Westen der Stadt“ verwendet werden könnten. WZ-Informationen zufolge soll es sich dabei offenbar um das Sporthallen-Projekt an der Nevigeser Straße handeln.

„Falls es solche Überlegungen gibt, wäre das ein weiterer Schlag ins Gesicht Nächstebrecks und aller umliegenden Stadtteile“, schreibt Richter in seinem Brief an den OB und fordert angesichts des Zustands für das Freibad Mählersbeck: „Es muss dringend gemacht werden.“ Je länger man warte, desto weniger werde das vorgesehene Geld wert. „Ich befürchte, dass man diese Mittel umschichten will, wenn sich nicht jetzt Widerstand regt.“ 2016 gehe ins Land, 2017 fange man dann wieder neu an zu diskutieren“, so Richter. „Und in zwei Jahren ist das Bad dann in einem Zustand, dass es nicht mehr eröffnet werden kann.“ Er hätte gefragt, ob ein Plan B bestehe für den Fall, dass es keine Bundeszuschüsse gebe, ihm sei „immer gesagt worden, das sei natürlich der Fall. Doch diesen Plan B scheint es nicht zu geben“, sagt Richter, „und ich habe nun ein wenig die Sorge, dass das ganze Projekt untergeht“.

Das sei keineswegs der Fall, ist dazu auf Nachfrage von der Stadt zu hören. „Wir geben das Freibad Mählersbeck nicht auf“, betont Stadtsprecherin Martina Eckermann. Die im Haushalt vorgesehenen fünf Millionen Euro seien „fest für die Sanierung des Freibads reserviert und bleiben als solche auch dort stehen“.

Nur reiche diese Summe für die Umgestaltung und Modernisierung der Mählersbeck bei weitem nicht aus, „schon allein, was Lärmschutz und Bodensanierungen angeht“, sagt Eckermann. Mit diesem Geld könnte im Groben die Technik sowie das Becken saniert werden. Die Wasserfläche würde aber wesentlich geringer ausfallen, als es aktuell der Fall ist. Eckermann: „Das heißt, es würde viel Geld ausgegeben für kaum spürbaren Nutzen für die Besucher — geschweige denn für ein attraktives Außengelände mit neuen Attraktionen.“

Notwendig für den großen Wurf seien also eher acht bis neun Millionen Euro, und da der städtische Haushalt nur fünf Millionen Euro vorsehe, setze man für die restlichen vier Millionen weiterhin auf mögliche Fördergelder. „Wir wollen das auch weiter versuchen“, so Eckermann.

Im März hatte Sportdezernent Matthias Nocke erklärt, dass trotz des abschlägig beschiedenen Förderantrags der Arbeitsauftrag der Politik unberührt bleibe, und der laute: Erhalt des Freibades am jetzigen Standort im Rahmen der zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel in Höhe von fünf Millionen Euro.

Nicht nur der Bürgerverein Nächstebreck ist gespannt darauf, wie es in der Mählersbeck weiter geht. Stadtsprecherin Eckermann betonte gestern: „Das Bad ist drei Monate im Jahr geöffnet, diese Öffnung stellen wir in diesem Jahr sicher, im nächsten und notfalls auch im übernächsten Jahr. Das Ziel bleibt aber, idealerweise mit einer Förderung auf eine Finanzierung von acht Millionen Euro zu kommen, mit denen man dann etwas wirklich Tolles umsetzen kann.“

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