Mordfall Springmann Wuppertaler Ehepaar wohl nicht von Einbrechern getötet - Tätersuche geht weiter

Die Ermittler grenzen die Tatzeit genauer ein und rufen erneut Zeugen auf, sich zu melden.

 Das Ehepaar Springmann wurde Mitte März tot in seinem Haus in Ronsdorf aufgefunden.

Das Ehepaar Springmann wurde Mitte März tot in seinem Haus in Ronsdorf aufgefunden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Wuppertal. Die Nachricht könnte die Ronsdorfer zumindest ein Stück weit beruhigen: Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass Christa und Enno Springmann von Einbrechern getötet wurden. Das gaben Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit einem erneuten Zeugenaufruf bekannt. Darin nennen sie außerdem einen eng eingegrenzten Tatzeitraum: Demnach soll das Ehepaar am Sonntag, 19. März, zwischen 17 und 19.30 Uhr getötet worden sein.

Die Polizei war am Montagmorgen, 20. März, von Angehörigen zum Anwesen des Ehepaars in Ronsdorf gerufen worden. Dort lagen die beiden Senioren, sie 88, er 91 Jahre, tot in ihrem Haus. Seither ermittelt eine 20-köpfige Mordkommission der Polizei. Aber über ihre Erkenntnisse drang nichts an die Öffentlichkeit. Nur, dass die Spurensicherung im Haus und auf dem Gelände arbeitet.

Mord an Ehepaar Springmann
13 Bilder

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Unter den Nachbarn in Ronsdorf ging in der Zwischenzeit die Angst um. Weil es keine Fakten gab, entstanden Spekulationen. Einige gingen von skrupellosen Einbrechern aus, die auch töten, und fürchteten, dass diese erneut nach Ronsdorf kommen. Lange blieb die Möglichkeit eines Einbruchs unwidersprochen. Jetzt aber legen sich die Ermittler fest: „Polizei und Staatsanwaltschaft gehen derzeit davon aus, dass es im Zusammenhang mit dem Gewaltdelikt zu keinem Einbruch in das Haus der Verstorbenen gekommen ist. Insbesondere konnten keine Einbruchspuren festgestellt werden.“

Staatsanwalt Hauke Pahre verteidigt die Informationsstrategie: „Wir wägen ab, ob wir etwas bekannt geben.“ Jetzt sei man zu dem Schluss gekommen, diese Details zu veröffentlichen — ebenso wie den mutmaßlichen Tatzeitraum. Die Polizei sucht auch noch immer mögliche Spuren: „Das ist aufwendig, weil es kein kleines Haus und ein großes Gelände ist“, erklärt der Staatsanwalt. Sie untersuchten alles, was für die Ermittlungen interessant sein könnte. Wann diese Untersuchung beendet ist, könne er nicht sagen.

Den schon bestehenden Zeugenaufruf haben die Ermittler präzisiert: Wer hat am Sonntag, 19. März 2017, verdächtige Beobachtungen gemacht? Hinweisgeber werden gebeten, sich beim Kriminalkommissariat 11 unter Telefon 284-0 zu melden. kati

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