Monet lockt – auch am letzten Tag

Auch am Sonntag stand wieder eine lange Schlange von Monet-Fans vor dem Museum – dem Sturm zum Trotz.

Wuppertal. Es war der letzte Tag der Monet-Ausstellung im Von der Heydt-Museum - und auch am Sonntag standen wieder hunderte Menschen aus Wuppertal, der Umgebung und ganz Deutschland vor dem Museumseingang, um die Werke des großen Impressionisten bestaunen zu dürfen. Die Resonanz dieser einmaligen Ausstellung hat alle Erwartungen übertroffen - wahrscheinlich werden fast 300000 Menschen in den vergangenen viereinhalb Monaten in die Stadt zu Claude Monet gepilgert sein; ein gigantischer Erfolg.

Glücklich war, wer es denn gestern noch geschafft hatte, in die Ausstellung zu gelangen. "Ich liebe die Impressionisten", sagte Michael Berger aus Düsseldorf, der sich als Monet-Fan outete und freudestrahlend erzählte, dass er Monet auch schon in Paris gesehen hat.

"Monet ist etwas ganz besonderes", sagte auch Christiane Azizi. Die Wuppertalerin war bereits sechs Mal in der Schau und ist gestern schon um 5.30 Uhr aufgestanden, um dem Meister Adieu zu sagen. Für ihre beiden Freundinnen Sibylle Weidler und Nicole Le Breton hat sie sich in aller Hergottsfrühe für Karten angestellt - und die drei Damen schlenderten selig durch die Ausstellung. "Als Berufstätige hat man sonst ja gar keine Chance", sagte Sibylle Weidler, dann aber war aller Ärger vergessen - sie ist ja drin, in der Ausstellung.

Rainer Pauls kann ein Lied davon singen, wie schwer es war, in die Ausstellung zu kommen. "Vier mal habe ich es versucht und nicht geschafft, heute hat es endlich geklappt", freute sich der Solinger, der ab 9 Uhr in der Schlange stand. Das war auch die Zeit von Beate Harmel aus Bergisch Gladbach, die das erste Mal im Von der Heydt-Museum war. Und, wie ist Monet? "Super", sagte sie und schlenderte, ganz in die Bilder versunken, lächelnd weiter.

Weniger zum Lachen zu Mute war wohl den vielen Fans des Impressionisten, die noch immer im Regen in der Schlange standen, die schon wieder bis zur Morianstraße reichte. Strumwarnung in Wuppertal? Echten Monet-Liebhabern ist das gleich. Wartezeiten bis zu acht Stunden soll es gegeben haben.

Manche Cafés und Restaurants in der näheren Umgebung des Museum sollen bis zu 20 Prozent mehr Umsatz gemacht haben, ist zu hören. Kein Wunder, eine Tasse heißer Kaffee wird bei dem Wetter geschätzt. Die Angestellten des Von der Heydt-Museum haben nach diesen viereinhalb Monaten eine wirkliche Belastungprobe hinter sich gebracht. Ja, natürlich war die Schau super, aber bei vielen war gestern auch ein wenig Erleichterung darüber herauszuhören, dass dieser Massenandrang nun erst einmal ein Ende hat - auch wenn’s schön war.

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