„Mister Liefersack“ ist bekennender Ronsdorfer

Kurt Florian

Ronsdorf. „Kommen Sie, so lange es noch hell ist. Dann hat man von meinem Balkon aus einen herrlichen Blick über Ronsdorf“, sagte Kurt Florian am Telefon bei der Verabredung zu, Gespräch

In Ronsdorf, da ist er seit Jahrzehnten zu Hause. Und trotz seiner 85 Jahre immer noch aktiv, auch wenn er den einen oder anderen ehrenamtlichen Vorsitz in einem Verein inzwischen abgegeben hat.

2003 beispielsweise den im Heimat- und Bürgerverein, den er zuvor 25 Jahre lang inne hatte: „Da sollten mal Jüngere an die Front. Aber als Beisitzer bin ich im Vorstand geblieben und inzwischen Ehrenvorsitzender“, erzählt Florian.

Kurt Florian über sein Hobby Fahrradfahren

Und weil er für die Organisation der Veranstaltung „Ronsdorfer Liefersack“ zuständig war und das vortrefflich gemanagt hat, bekam er den Spitznamen „Mr. Liefersack“.

„Immer in meinem Leben ist was auf mich zugekommen, was ich machen sollte. Vielleicht, weil mir als Architekt alles, was mit Organisation zu tun hat, immer leicht von der Hand gegangen ist“, vermutet Florian.

In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts eröffnete er ein Architekturbüro, arbeitete immer gerne im Team, wie er sagt. Für eine Firma in Hannover, die sich mit Großprojekten beschäftigte, hat er damals die Projektsteuerung für den Bau der Uniklinik Münster übernommen.

Später war er im Bauministerium im Ressort Bauprojekte des Landes NRW, beispielsweise für Polizei oder Feuerwehren, im Einsatz. „Praktisch für alles, was am Innenministerium dranhing“, beschreibt er seine Aufgaben. Weil er im Jahre 1996 mit 65 Jahren aufhören musste, machte er sich umgehend wieder selbstständig und arbeitete 11 Jahre lang als Gutachter für nichtmilitärische Schießanlagen. Als sich 1998 das „Netzwerk Industriekultur Bergisches Land“ gründete, das die Kulturlandschaft mit touristischen Routen und Ausstellungen fördert, engagierte er sich auch hier im Vorstand. Und holte die Wanderausstellung „Mit Feuer und Wasser“, die erstmalig im Sensenhammer gezeigt worden war, zum Jahreswechsel 2009/10 nach Wuppertal in die Halle der Stadtsparkasse. „Anfang des kommenden Jahr wird sie im Innenhof des Barmer Rathauses gezeigt“, sagt Kurt Florian und freut sich, dass Oberbürgermeister Andreas Mucke die Wanderausstellung eröffnen wird. In zwölf Metallspinden werden die Themenbereiche der beteiligten Museen bis zum 2. Februar präsentiert. In einem Spind stellt sich das Netzwerk selbst vor.

Auch im Bergischen Geschichtsverein ist Florian, bei dem von Ruhestand wahrlich keine Rede sein kann, aktiv. Hier hat er von 13 geschichtsträchtigen Routen, die durch Wuppertal verlaufen, gemeinsam mit Günter Konrad die Ronsdorfer Routen entwickelt und die Strecken interessierten Bürgern bisher noch selbst vorgestellt. Jetzt will er hier aber doch ein wenig kürzer treten: „Radfahren immer gerne. Da ist mir so schnell keine Strecke zu weit. Aber zwei Stunden laufen, das fällt mir inzwischen doch schwer“, erklärt Florian. Und erzählt, dass er früher bei Radtouren zum Bodensee oft 11 Tage lang unterwegs war. „Zehn Jahre habe ich nach dem Tod meiner Frau alleine gelebt. Jetzt mache ich mit meiner Frau - wir haben vor fünf Jahren geheiratet - Tagestouren, die meist so um die 50 Kilometer lang sind.“ Und als freiberuflicher Journalist - dazu bin ich durch meine Frau, die damals bei der Rundschau gearbeitet hat gekommen - ist Kurt Florian auch weiterhin tätig.

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