Michael Kaufmann verlässt die Kliniken St. Antonius

Der Geschäftsführer geht zum Monatsende. Über die neue Leitung soll in den nächsten Tagen entschieden werden.

Wuppertal. Nach fast 18 Jahren kehrt Geschäftsführer Michael Kaufmann den Kliniken St. Antonius (KSA) den Rücken. Der 49-Jährige wird am Samstag im Cinemaxx verabschiedet. Sein Vertrag läuft noch bis 2011. "Ich gehe auf eigenen Wunsch, ohne Groll und mit den besten Wünschen, dass es hier mit Schwung weitergeht", sagte Kaufmann. Kurz vor dem 50. Geburtstag sei ein "guter Termin, um etwas Neues zu machen." Er werde sich anderen Aufgaben im Gesundheitswesen widmen.

Wie berichtet, übernimmt die Kölner Hospitalvereinigung St. Marien (Cellitinnen) 60 Prozent der KSA. St. Antonius und die Stiftung St. Josef bekommen jeweils 20 Prozent. Über die neue Führungsspitze soll in den nächsten Tagen entschieden werden, vermutlich stellen zumindest St. Josef und die Kölner jeweils einen neuen Geschäftsführer.

Ob die Antonius-Kliniken den umkämpften Krankenhaus-Wettbewerb langfristig überleben können? "In der neuen Konstellation hat Antonius ideale Chancen, als Alternative neben dem privatwirtschaftlichen Anbieter zu bestehen. Die Größe des Hauses wird reichen", ist Kaufmann überzeugt. Zur Frage, ob die Mitarbeiter mit einem weiteren Stellenabbau rechnen müssen: "Das hängt von der Organisationsform ab. Der Restrukturierungskurs wird sicherlich fortgesetzt."

Der neue Verbund in Wuppertal habe die Stärke und die finanziellen Mittel, um den wichtigen Versorgungsauftrag mit Macht anzugehen. Antonius werde auf dem Markt kräftig mitmischen. "Die neue Trägerschaft hat die Stärke und das Know How, um neue Konzepte zu entwickeln." Schließlich habe Antonius viele Pfunde, wie etwa die größte Geriatrie in NRW, die größte Entbindungsklinik und mit der AfG die größte Schule landesweit im Bereich des Gesundheitswesens vorzuweisen.

Ob er als Geschäftsführer rückblickend Fehler gemacht habe? "Wir hätten viele unserer heutigen Probleme nicht, wenn wir einen anderen Weg der Personalanpassung gewählt hätten", sagt Kaufmann und spricht damit darauf an, dass zwei Standorte ohne betriebsbedingte Kündigungen geschlossen wurden. "Das ist schnell vergessen worden. Die Solidarität, die ich erwartet hätte, ist nicht gekommen."

Dennoch: Es habe für ihn vor allem viele reizvolle Höhepunkte gegeben. "Wir waren bei vielen neuen Entwicklungen der Medizin vorne dabei", so Kaufmann und verweist unter anderem auf die Einrichtung der Geriatrischen Rehaklinik und die Onkologische Tagesklinik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort