Messer-Angriff: Polizisten schießen auf 150-Kilo-Mann

Der nervenkranke 46-Jährige soll sich selbst schwer mit einem Messer verletzt haben. Notoperation im Helios-Klinikum dauert bis in die Nacht.

Oberbarmen. Ein Polizei-Einsatz an der Agnes-Miegel-Straße in der Schellenbeck hat am Dienstag ein blutiges Ende genommen. Ein laut Polizei nervenkranker 46-Jähriger musste anschließend im Helios-Klinikum notoperiert werden.

Bis in die Abendstunden kämpften die Ärzte um das Leben des 46-Jährigen. Fakt ist: Bei dem Einsatz gaben die beiden Streifenpolizisten jeweils einen Schuss ab. Wo sie den gebürtigen Italiener trafen, war am Dienstag unklar. Nach dem bisherigem Ermittlungsstand erlebten die beiden Polizisten - ein Mann (28) und eine Frau (23), laut Staatsanwaltschaft zwei durchaus erfahrene Beamte - einen wahrgewordenen Alptraum.

Offenbar hatte die Familie des Mannes die Polizei alarmiert. Der Grund: Ihr Verwandter, der seit geraumer Zeit in neurologischer Behandlung ist, war nicht zu seiner täglichen Therapie erschienen und für die Familie nicht erreichbar.

Solche Fälle gehören zur traurigen Routine. Mit dem Schlüsseldienst machte sich die Polizei gegen 12 Uhr mittags zur Wohnung des 46-Jährigen auf. Der war offensichtlich doch zu Hause, empfing die gemischte Streife allerdings mit zwei Messern in den Händen und aggressiv. Eines davon soll sich der Mann dann selbst in den Bauch gerammt haben.

Ein blutige Angelegenheit. Doch der 150-Kilo-Mann stürmte offenbar weiter in Richtung der Beamten - in der Hand das zweite Messer. Nach diversen Warnrufen feuerten die beiden Polizisten - offenbar aus Notwehr. Fakt ist: Danach war der Angriff zu Ende. Die beiden Polizisten blieben unverletzt.

Und wenig später wimmelte es in der Agnes-Miegel-Straße von Polizeistreifen. In der Wohnung wurde der Schwerverletzte von einem Notarzt untersucht. Der 150-Kilo-Mann ließ sich nicht von seiner Wohnung im ersten Stock durchs Treppenhaus transportieren. Kommentar eines Retters: "Da war einfach zu wenig Platz."

Also ging die Feuerwehr in Stellung, holte den Mann per Drehleiter und Trage über den Balkon nach draußen. Viele Nachbarn und Anwohner sahen sich die spektakuläre Rettung an. Von dem Drama zuvor hatte allerdings kaum jemand etwas mitbekommen.

Mehr als 50 Parteien wohnen in dem 1968 errichteten Block. Ein langjähriger Bewohner zur WZ: "Ich wohne im siebten Stock. Da hören Sie nichts." Die Ermittlungen dauern an.

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