Martins Tag als Supermarkt-Chef

Martin Brüssow (18), Wuppertaler Gymnasiast, durfte einen Tag lang den Rewe-Manager Alain Caparros begleiten.

Wuppertal. "So ein kleines Unternehmen ist am Markt natürlich flexibler als die große Rewe-Gruppe." Kein Zweifel: Den Ton der Chefs hat Martin Brüssow schon übernommen. Der 18-Jährige Schüler des Carl-Duisberg-Gymnasiums war am Montag "Chef für einen Tag" - und hatte dabei viel Spaß.

Nicht nach Spaß klingen allerdings seine Berichte zum Auswahlverfahren: 5300 Schüler aus über 260 Schulklassen hatten sich bei der Initiative "Chef für einen Tag" des Magazins "Focus Money" beworben. Für die 27 Wuppertaler Schüler des Sozialwissenschaftskurses des CDG war da schon die Einladung zum zweitägigen Auswahlverfahren nach Frankfurt eine Ehre. Nach diversen Tests hatten sich drei Finalteilnehmer herauskristallisiert - und das waren nicht nur die, die Lehrer und Mitschüler auf der Rechnung hatten.

"Schulnoten sind halt nicht alles. Unternehmen haben ganz andre Anforderungsprofile als die Schulen", erklärt Susanne Theisen-Canibol von der Initiative Chef für einen Tag die überraschende Auswahl. Einer der drei Finalisten konnte beim abschließenden Bewerbungsgespräch besonders überzeugen: Martin Brüssow.

Deshalb war er es, der am Montag für einen Tag in die Rolle des Chefs schlüpfen konnte und den Rewe-Vorstandsvorsitzenden Alain Caparros begleiten durfte. Dabei war der 18-Jährige überrascht, wie weit der Rewe-Chef ihm Einblick ins Unternehmen gewährte. Bei Ressortmeetings, Verhandlungen mit Kooperationspartnern und der Besprechung aktueller Unternehmenszahlen - überall war Martin dabei: "Ich hatte nie das Gefühl, dass jemand wegen meiner Anwesenheit ein Blatt vor den Mund nimmt", sagt der Schüler.

Auch bei der Person des Chefs selbst hatte Martin vorher andere Vorstellungen: "Man stellt sich bei solchen Persönlichkeiten immer Übermenschen vor, aber Alain Caparros war ganz normal und sehr aufgeschlossen." Obwohl ihm der Tag als Chef großen Spaß gemacht hat, weiß der 18-Jährige aber noch nicht, ob er selbst jetzt auch Spitzenmanager werden will: "So etwas kann man auch nur schwer planen. Auch die Chefs, die ich kennenlernen durfte, haben keine gradlinigen Karriereverläufe."

Zunächst wird sich Martin also weiter voll auf sein Abitur konzentrieren. Danach will sich der Finanzreferent des Wuppertaler Schülerparlaments weiter in der Politik engagieren: "Dabei vielleicht Jura oder Politikwissenschaft studieren - aber auch Medizin habe ich noch nicht abgehakt." Wenn der Karriereweg aber doch irgendwann zur Managerposition führt, wäre Martin Brüssow sicher auch zufrieden.

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