Wuppertaler weltweit Linda Roske: Vom Frisörsalon auf die Bananenfarm in Australien

Linda Roske wollte eigentlich nur ein Jahr in Australien verbringen. Sie war so begeistert, dass sie doppelt so lang blieb — und jetzt sogar ans Auswandern denkt.

Wuppertaler weltweit: Linda Roske: Vom Frisörsalon auf die Bananenfarm in Australien
Foto: Roske

Wuppertal. Was sich für viele wie ein Traum anhört, ist für Linda Roske Wirklichkeit geworden. Sie hat damals alles in Wuppertal stehen lassen und hat sich mit einem großen Rucksack auf den Weg gemacht. Sie konnte kein Wort Englisch, als sie den sogenannten fünften Kontinent betrat. Doch es gefiel ihr so sehr, dass sie ihr komplettes Visum ausschöpfte und gleich zwei Jahre in Australien blieb.

„Mich hat Australien immer so begeistert. Die Bilder im Internet und im Fernsehen haben mich fasziniert und deswegen dachte ich mir: Da muss ich hin“, sagt die 25-Jährige. Vorerst habe Linda ihren Aufenthalt für ein Jahr geplant. „Doch dann habe ich gemerkt, dass es nicht ausreicht, um ganz Australien zu sehen.“ Zumindest die wichtigsten Punkte - denn um wirklich jeden Fleck zu sehen, brauche man Jahre.

Fünf Monate verbrachte die gelernte Friseurin als au Pair in Townsville und passte auf ein Kind auf. „Da hat mir meine Gastfamilie ganz viel Englisch beigebracht.“ Denn das war für Linda am Anfang eine große Hürde. „Mein Gastvater hat dann an alle möglichen Dinge Zettel mit dem Englischen Wort gehangen und mich jeden Tag abgefragt“, erzählt sie grinsend.

Nach einem zweiwöchigen Urlaub in Bali hat Linda einen Job auf einer Bananenfarm gefunden. „Das war mit die schönste Zeit für mich“, sagt sie. Dort habe sie sehr viel gelernt. Gefährliche Schlangen, Spinnen und Kröten gehörten da für sie zum Alltag. „Erst hatte ich natürlich Angst - aber nach einer Zeit weiß man, dass die Leute dort wissen wie man damit umgeht.“

Danach bereiste Linda die ganze Ostküste, war in Queensland und acht Monate lang in Sydney. Auch Neuseeland und die Fidgi-Inseln hat die Wuppertalerin besucht. Für drei Wochen kam ihre Mutter sie besuchen. „Das war sehr emotional“, erzählt Linda.

Trotz der vielen schönen Momente habe Linda gemerkt, dass es auch Zeiten gibt, die schwer sind. „Manchmal sitzt man da und heult einfach nur.“ In ihrer Zeit in Australien hat die 25-jährige in vielen verschiedenen Berufen gearbeitet: In einer Bäckerei, im Hotel, als Babysitter, in einem Warenhaus am Computer. „Dadurch hat sich mein Bewusstsein und meine Einstellung zu vielem verändert. Jeder Beruf auf der Welt sollte wertgeschätzt werden“, sagt Linda. Sie habe in den zwei Jahren sehr sparsam gelebt und habe gemerkt, wie unwichtig ihr plötzlich Kleidung und Kosmetik geworden sind.

Und Linda kann sich sogar vorstellen, ganz nach Australien auszuwandern. „Die Leute dort sind viel freundlicher und aufgeschlossener als hier.“ Obwohl sie vor drei Wochen zurückgekehrt ist, sei sie noch gar nicht richtig in Wuppertal angekommen. „Nach meiner Ausbildung zur Erzieherin möchte ich auf jeden Fall im Ausland arbeiten“, ist sich Linda bereits sicher.

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