Leukämie: Feuerwehr macht sich für kranken Kollegen stark

Der 28-jährige Feuerwehrmann Markus Gerlach hat Leukämie. Im Februar organisiert die Feuerwehr eine große Typisierungs-Aktion.

Herr Gerlach, wie haben Sie von Ihrer Krankheit erfahren?

Markus Gerlach: Im November hatte ich plötzlich geschwollene Lymphknoten. Ansonsten ging es mir gut, ich konnte meinem Alltag ohne Einschränkung nachgehen, Sport machen und arbeiten. Dann war ich zum Durchchecken beim Arzt. Am 13. November habe ich schließlich erfahren, dass ich akute lymphatische Leukämie habe. Über die Feuerwehr und die Notärzte bin ich zum Glück direkt zum Spezialisten gekommen. Das war ein Schock. Kaum habe ich die Diagnose erfahren, ging es los mit der Behandlung.

Gerlach: Bei meinen Geschwistern und im Familienkreis, der immer zuerst überprüft wird, hat es nicht gepasst. Aber ich hatte großes Glück und es ist jemand gefunden worden. Die Erleichterung war riesig. Vorher hing ich in der Luft und wusste nicht, wie es weitergehen soll. Jetzt habe ich ein konkretes Ziel vor Augen. Mit der Aktion bei der Feuerwehr wollen wir auch anderen Betroffenen helfen, für die eine Transplantation die einzige Chance ist. (Details zur Aktion siehe Kasten).

Gerlach: Nein, der Spender bleibt erstmal anonym.

Gerlach: Einen Block Chemo und Bestrahlung habe ich schon hinter mir. Danach hatte ich eine kleine Erholungsphase, bevor es am Montag wieder ins Helios Klinikum in die Onkologie geht. Dort werde ich per Chemotherapie vorbereitet, damit in der Uniklinik Essen dann die Stammzellentherapie beginnen kann. Die Stammzellen werden über eine Infusion verabreichert. Wahrscheinlich komme ich in einem Monat nach Essen, dort muss ich nochmal sechs Wochen bleiben.

Gerlach: Ich bin vor zwei Wochen stationär entlassen worden. Alle paar Tage muss ich zur Blutbild-Kontrolle zum Arzt. Ansonsten schlafe ich viel und versuche, mich zu erholen. Zwischendurch kümmere ich mich mit den Kollegen um die Initiativgruppe, die die Typisierung vorbereitet.

Gerlach: Natürlich meine Familie und meine Freunde. Sie unterstützen mich, so gut es geht. Auch der Zusammenhalt unter den Kollegen von der Feuerwehr ist riesig. Ich merke, dass sie sich Gedanken machen. Sie haben mich im Krankenhaus besucht und mich angerufen. Immer wieder werde ich gefragt, wie sie mir helfen können.

Die 24-Stunden-Dienste und der gemeinsame Sport haben uns enorm zusammengeschweißt, das bekomme ich jetzt zurück. Vor allem meine Wachabteilung legt sich sehr ins Zeug, aber auch die anderen sind dabei. Für die Typisierungsaktion haben sich 80 Helfer von der Feuerwehr eingeteilt. Als für mich ein Spender gefunden war, wollten sie sich trotzdem und erst recht für das Thema Leukämie stark machen.

Gerlach: Ich bin sehr positiv. Ich hoffe, dass ich meine Krankheit hinter mich bringen und schnellstmöglich wieder in meinem Alltag zurückkehren kann - dazu gehört natürlich auch die Feuerwehr.

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