Leserstimmen zum Schwebebahn-Unfall: "Die alte Dame ist einmalig"

Zahlreiche WZ-Leser äußern sich im Online-Forum, viele wollen „ihrer“ Bahn die Treue halten — doch es gibt auch Kritik.

Wuppertal. Wie groß die Resonanz der Wuppertaler auf den Unfall „ihrer“ Schwebebahn ist, zeigt sich auch an den vielen Stimmen hier im Online-Forum. Wir haben einige davon zusammengefasst.

Joachim Krämer fragt sich „wie die Qualität der Arbeiten nach der Renovierung ist: Es wird fast 17 Jahre gewerkelt, aber das Ergebnis wirft Fragen nach der Sicherheit auf. So eine Stromschiene darf nicht herunter fallen, das ist doch ein Zeichen von mangelhafter Arbeit.“ Doch er meint auch: „Die Ursache dieses Vorfalls muss geklärt werden.“

Hans Hacke hält die Aufregung für übertrieben: „ Ich kann mich an keine Umfrage erinnern, in der nach dem wöchentlichen Crash auf der A 46 gefragt wird, ob man sich noch auf die Autobahn traut.“ Erst jüngst habe es einen Unfall im Burgholztunnel gegeben: „Mal sehen, wann die Umfrage kommt ob ich mich da noch reintraue.“

Dieter Breuer ist ähnlicher Ansicht: „Wenn bei der Bahn über jeden Oberleitungsschaden genauso breit und ausführlich berichtet würde, gäbe es kaum anderes zu lesen. Also warum die Aufregung? Wirklich passiert ist nichts.“ Hans Werner König schließt sich an: „Ich werde mein Vertrauen in die Schwebebahn und das Unternehmen, das dahinter steht, wegen dieses Vorfalls nicht aufgeben. Schauen Sie sich doch an, was täglich auf unseren Straßen los ist und was bei der DB alles passiert, dann sollten Sie die Schwebebahn zu schätzen wissen.“

Siegfried Wächter appelliert: „Die technische Sicherheit unserer Schwebebahn sollte man nicht in Frage stellen, denn sie ist kaum zu überbieten.“ Hans Ahlers bedauert: „Das ist also das Ergebnis der Schwebebahnerneuerung: Stromschienen machen sich selbstständig. Bald 100 Jahre lang hat die ’alte’ Technik funktioniert, jetzt stellen sich die ’neuen’ Technologiefirmen ein Armutszeugnis aus, die an unserer Bahn schrauben durften.“ Peter Wolzenburg: „Habe Höhenangst, fahre trotzdem viel Schwebebahn. Ich mag sie einfach und es macht mir Spaß mit ihr zu fahren. In den Triebwagen und auf den Stationen habe ich kein Problem, aber der Horrorgedanke, über die Feuerwehrleiter aussteigen zu müssen kommt doch hin und wieder.“ In diesem Zusammenhang fragt sich Sabine Fichmann: „Wie geht man vor, wenn eine Rettung per Drehleiter nicht möglich ist, zum Beispiel wegen fehlender Aufstellfläche?“ Sie selbst nutze die Schwebebahn nicht, „aber das ist meiner Höhenangst geschuldet und nicht der ’alten Dame’, auf die ich als Wuppertaler schon sehr stolz bin — sie ist halt einmalig.“ kas

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