Laurentiusplatz: Ärger um Volksfest

SPD und Grüne lehnen geplante Veranstaltung ab. Schausteller sind sauer.

Luisenviertel. Die Bezirksvertretung Elberfeld hat das vom Schausteller Verein Wuppertal geplante Volksfest auf dem Laurentiusplatz nicht genehmigt. Mit den Stimmen von SPD und Grünen lehnte das Gremium die für den 17. bis 19. August angesetzte Veranstaltung ab. Die anderen Fraktionen hätten dem Antrag dagegen stattgegeben, erreichten aber keine Mehrheit.

Die SPD hatte ihre Ablehnung unter anderem mit der Seniorenresidenz am Laurentiusplatz begründet, der man eine solche Veranstaltung nicht zumuten könne und verwies auf den Lärm. Dem widersprach allerdings Joachim Knorr (CDU). Die Residenz befürworte, wie er erfahren habe, „wenn der Platz belebt ist“. Das Volksfest sei ein Gewinn für das Viertel und ein tolles Angebot gerade für Kinder, betonte Knorr.

Klaus Lüdemann (Grüne) und Thomas Kring (SPD) bekräftigten allerdings noch einmal ihre Meinung, dass der Laurentiusplatz nicht der richtige Platz sei. Nicht nur die Senioren würden dort wohnen, so Kring, sondern auch andere Nachbarn. „Es gibt unproblematischere Plätze“, sagte Kring und verwies auf den Neumarkt und oder den Karlsplatz

Susanne Freund aus der Verwaltung der Seniorenresidenz hätte dagegen gerne ein Fest auf dem Laurentiusplatz gesehen. „Wir freuen uns über jede Veranstaltung hier“, so Freund gegenüber der WZ. Die Bewohner des Heims nehmen gerne Anteil daran. „Die freuen sich auch, wenn hier drumherum Kinder sind.“ Selbst wenn auf dem Platz „mal ein lautstarkes Rockkonzert stattfinden sollte, würden wir das nicht boykottieren“, sagt Freund. „Dann machen wir einfach die Fenster zu.“

Auch Peter Fuhrmann, Vorsitzender des Schausteller Vereins, zeigt wenig Verständnis für das Nein der BV. „Ich bin noch nicht fertig damit und werde mit der Stadt Kontakt aufnehmen.“ Ihn ärgere zum Beispiel, dass auf Seiten der Kritiker immer von „Kirmes“ die Rede war. Dabei gehe es nur um zwei Fahrgeschäfte für Kinder: ein Karussell und ein Kettenflieger. Für Autoscooter & Co. sei der Laurentiusplatz zu klein. Aber das sei auch gar nicht geplant gewesen. „Wir wollen auch keine Rowdies hier“, betont Fuhrmann. Das geplante Volksfest wäre ein klassisches Familienfest gewesen, mit Gastronomieständen und Angeboten für Kinder. Und um 22 Uhr wäre an allen drei Tagen Schluss gewesen.

Veranstaltungen mit Musik fänden regelmäßig auf dem Laurentiusplatz statt, sagt Fuhrmann, und das ohne Probleme. Warum sein Antrag abgelehnt wurde, „kann ich deshalb nicht nachvollziehen“. Für die Schausteller in Wuppertal gehe es um die Existenz. „Wir brauchen diese Veranstaltungen, auch auf dem Laurentiusplatz.“ Der Karlsplatz, betont Fuhrmann, sei keine Alternative. „Der ist zu klein.“ In anderen Städten fänden zudem sogar Kirmessen mitten in der City statt.

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